Musik. Eins der größten Geschenke überhaupt, die die Menschheit bekommen konnte. Musik ist da, um Menschen zu berühren, um ihnen über schwere Zeiten hinwegzuhelfen, sie glücklich zu machen, zum tanzen zu bringen, zum Einschlafen zu bringen, um sich in ihr verlieren zu können und für eine gewisse Zeit die Welt um sich herum zu vergessen, um auch einfach mal wütend zu werden und alle Aggressionen herauslassen zu können. All diese Emotionen kann Musik hervorrufen, zu Tage fördern, verstärken, dämmen,... wie auch immer. Musik bewegt. Und das ist der Punkt, über den ich in den letzten Tagen ein paar Mal gestolpert bin. Für viele Leute bin ich ... DAS Emotionsweib schlechthin. Und ich für mich auch, auch wenn es da weitaus "Schlimmere" geben mag. Trotzdem ist das für mich sehr wichtig. Und gerade auch, was Musik angeht. Ich weiß nicht, was gerade mit mir passiert, aber so richtig toll finde ich es nicht. Schon seit einiger Zeit empfinde ich manchmal gar nichts, wenn ich Musik höre. Bestes Beispiel ist das Lied "You said you'd grow old with me" von Michael Schulte (von wem auch sonst?). In diesem Lied geht es um eine Person, die nicht mehr da ist, von der man aber dachte, dass die immer da sein wird. Mal grob gesagt. Nun hab ich das Lied zum ersten Mal als live-Version gehört, als relativ schlechte Aufnahme bei YouTube. Und so sehr ich den Text auch liebe und es auch musikalisch schätze, emotional hat es mich nicht weggehauen. Und das, wo andere bei diesem Lied zu menschlichen Niagara Fällen werden. Erst dachte ich, es liegt vielleicht daran, dass ich noch nie eine Person, die mir wirklich sehr nahe stand, verloren habe. Und ich denke immer noch, dass das da groß mit reinspielt. Aber seit ein paar Tagen weiß ich, dass es nicht an diesem Lied liegt. Vor ein paar Tagen bekam ich gesagt, ich hätte bei meinem letzten Gesangsauftritt total ausdruckslos ausgesehen, unbeteiligt, gefühllos. Und in der Ensembleprobe wäre ich wie unter einem Astronautenhelm gewesen, weit weg, out of space sozusagen. Und seitdem mir das zugetragen wurde, fällt es mir erst richtig auf. Nämlich dass ich Musik im Moment eigentlich nur musikalisch genieße. Und wenn es mich mal packt, egal in welcher emotionalen Richtung, dann ist es trotzdem noch verhalten, als ob ein Schleier zwischen mir und den Gefühlen hängt, die ich eigentlich empfinden würde. An sich ist das nicht schlimm, ich liebe Musik von allen Seiten. Aber so dauerhaft ohne diesen Reichtum leben? Nein, das will ich nicht. Ich werde beobachten, wie es sich verhält, und im Moment hoffe ich einfach, dass es einfach bald wieder hinfort fleucht! Gut getan hat jetzt auch mal wieder eine Weile wirklich laute Musik zu hören, besonders aber das oben verlinkte Lied. Wenn ihr es anhört, dann bitte ohne Video (ist nicht von der Band gemacht!) und bis zum Ende.
Und ich werde jetzt mal in mein Bett fleuchen. :)
♥ RegenschirmtierPS: Ich musste jetzt mal schnell noch das Wort "fleuchen" googlen und dabei kam heraus, dass es vom Wort "fliegen" abstammt und eigentlich althochdeutsch ist. Also, ich fliege dann mal in mein Bett. ;)