In dieses wundervolle Glas sind gestern Abend fünfzehn neue Zettelchen gewandert. Und ich wette, da hab ich schon ein paar vergessen. Fünfzehn Zettelchen für fünf Tage. Da kann mir niemand erzählen, dass das nicht viel ist! Denn das sind ja nicht irgendwelche Momente, das sind meine Herzmomente. Momente, die mir den Eindruck geben, dass das Leben zauberschöner ist, als es überhaupt geht. Momente, die mich dazu bringen innerhalb von Sekunden jemanden in mein Herz klettern zu lassen, damit er für immer dort bleibt. Momente, die mich glücklich machen. Momente, die mein Herz zum strahlen bringen und meine Gesichtsmuskeln ein Lächeln vollbringen lassen. Momente, in denen ich mich komplett wohl fühle, in denen ich mich fallen lasse und einfach nur genieße. Ich habe schon oft von Momenten erzählt und dabei auch erwähnt, dass Momente keine festgelegte Zeitspanne haben. Die letzten fünf Tage waren beispielsweise auch ein einziger, wundervoller, großer Moment. Ein Geschenk des Hüters meines Lebens, ein Handkuss sozusagen. Danke an alle, die dazu beigetragen haben!
Ich möchte euch jedoch von einem sehr, sehr besonderen Moment erzählen. Ein Moment, den ich vielleicht mit einigen Menschen teile, besonders aber mit demjenigen, der ihn zu dem Moment gemacht hat, der er ist. Klar, ich rede von Michael Schulte. Michael stand also auf der Bühne und beginnt das letzte Lied für das Konzert zu spielen. "You'll be okay" heißt er und beinhaltet genau das, was der Titel schon vermuten lässt. Und ich stehe da vor ihm, ganz still plötzlich, obwohl ich kurz vorher noch sang, hüpfte und klatschte, und höre einfach nur zu. Mit meinem Herzen. Die Augen geschlossen, steh ich dort und auf einmal treten mir Tränen in die Augen, während mein Mund gleichzeitig ein Lächeln formt. Mir ist egal, ob hinten Leute reden oder irgendwer völlig schief dagegen singt. Ich bin komplett gefangen und kann mich nicht lösen, die eine Hand in Sprottis, die andere in Lisas. Bin wie festgefroren, die Tränen rinnen nur so über mein Gesicht, am Hals entlang in den Ausschnitt meines Tshirts. Und doch stehe ich da und lächle, singe schließlich doch mit und schaue mir diesen Menschen an, der da vor mir steht und so viel in mir bewegt. Die einzige Person, die mich jemals gleichzeitig glücklich und tieftraurig machen konnte. Und am Ende habe ich das Gefühl, als hätte er das letzte "You'll be okay" nur an mich gerichtet.
♥ Regenschirmtier