Samstag, 29. Juni 2013

Ob Bücherstützen Bücher stützen?


Bevor es dazu kommt, dass ich einen gesamten Monat nichts geschrieben habe, was wirklich von mehr als einem Tal, fast schon einer unterirdischen Fahrt, zeugt, möchte ich eine Frage stellen, die mich schon länger irritiert: Wozu in aller Welt benötigen die Menschen Buchstützen? Ich meine, ihr wisst schon, diese Teile, die man neben die Bücher stellen kann, damit sie nicht umkippen. Es gibt sie in allen Farben, Formen und Varianten, die man sich buchstäblich vorstellen kann. Ja, auch Buchstabenbuchstützen gibt es. Kann mir das einer erklären? Denn meiner Meinung nach sollte ein  Bücherregal voll sein, am besten komplett überladen, so dass man denkt, es fiele gleich um, wenn man auch nur ein Buch herausnimmt. Ein Bücherregal muss ächzen unter dem Gewicht, das die Bücher haben und nicht vor Zahnlücken strotzen und diese dann mit Plomben
(aka Buchstützen) füllen. Sind nicht Bücher selbst Stützen? Hat nicht ein Jeder schon einmal das Gefühl gehabt, mit dieser unserer Welt nicht mehr weiterzukommen und sich dann in ein Buch geflüchtet? Gut, ich will ehrlich sein, nicht jeder macht das, für den ein oder anderen sind Bücher mehr Last als Stütze. Und trotzdem, für die unter uns, die dem Lesen verfallen sind, sind Bücher Kummerfänger, Steinvomherzenroller, Ablenker, Entführer, Verzauberer, Gehirnausknipser und Fröhlichmacher. Sie selbst sind die Balken, die das Haus zusammenhalten, kein Stück Holz oder Stein, das in Form eines Baumes oder Schweinchens danebengestellt wird, damit die Bücher nicht umkippen. Wenn für mich mal wieder im Leben ein Stück zusammenfällt, schnappe ich mir ein Buch und verkrieche mich ins Exil, während dieses Buch sich heldenhaft für mich schlägt, um das Kartenhaus zu erhalten. Ja, Bücher sind Helden. Und jetzt stelle ich nochmals diese Frage: Wozu benötigen Menschen Bücherstützen?

♥ Regenschirmtier
PS: Und mal im Ernst: Ist "stützen" nicht ein total beklopptes Wort?