Montag, 30. Dezember 2013

Zweitausendunddreizehn

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Als ich gestern allein durch Duisburg lief und die Musik auf Shuffle hatte, kam dieses wundergute Lied und überraschte mich mal wieder mit seiner Schönheit und Echtheit und Wahrheit. Es gibt sicher viele Lieder, die dieses Jahr besser beschreiben würden und eigentlich reicht ja auch nicht nur eines, aber das hier ist für mich besonders. Ich widme euch allen, die ihr mein Leben bereichert, in welcher Form auch immer. Egal, ob ihr schon immer zu meinem Leben gehört oder euer Weg sich erst vor kurzem mit meinem gekreuzt hat, egal, ob ihr nur ein kurzes Stück mit mir gelaufen seid oder mich nur manchmal durch eure Bäume hindurch beobachtet habt. Auch, wenn ihr nichtmal wisst, dass ihr wichtig für mich wart oder seid. Ich bin dankbar für jedes Wort, jede Geste, jeden Moment. Wirklich ehrlich. Bitte hört euch dieses zauberschöne Stück Musik an und fühlt euch nicht nur angesprochen, sondern auch umarmt, geküsst, vermisst und geliebt!

♥ Regenschirmtier

Sonntag, 24. November 2013

bottled up

In meinen Ohren spielt die Filmmusik zu "Harry Potter und der Halbblutprinz", vor meinen Augen reihen sich Bilder aus "Das Parfum" aneinander und in mir tobt... die Liebe. Es klingt verrückt und das ist es auch. Ich liege bäuchlings auf meinem Bett und fühle mich, als hätte ich eben gleichzeitig einen Schluck der Purpur-Limonade* getrunken und einen Tropfen von Grenouilles Parfum abbekommen. Ein absolut erhebendes, wunderliches und unglaublich starkes Gefühl. Und während ich so hier liege und das Wort "bäuchlings" google, weil es irgendwie so falsch aussieht, frage ich mich, weshalb der Mensch einen Liquor benötigt, welchen auch immer man auswählt, um Liebe empfinden zu können, die so stark ist, dass sie sich beinahe so anfühlt, als würde man von Innen heraus zersprengen. Und wieso muss ich nicht erst trunken sein, um das zu erleben? Warum fällt es der Menschheit so schwer, die Welt mit Liebe zu betrachten? Weshalb sehen so viele nur mit den Augen, nur das Schlechte und Zerstörende? Wenn ihr glaubt, ich hätte in der Zeit, die ich nun schon damit verbringe, Worte zu finden, die meine Gedanken ausdrücken, eine Antwort auf wenigstens eine dieser Fragen gefunden, muss ich euch leider enttäuschen. Ich habe absolut keinen Schimmer. (Ohje, jetzt muss ich an "König der Löwen" denken. "Und was meinst du, Ed?" :'D) Doch ich habe Hoffnung. Ich hoffe auf mehr Menschen, die mit Herz und Verstand denken, ich hoffe auf weitreichende Verbreitung und darauf, dass irgendwann mehr Menschen die Schönheit sehen, die diese Welt tatsächlich zu bieten hat.
"Do all things with love."
[anonymous]
 
 "Do not pity the dead, Harry. Pity the living, and, above all those who live without love."
[A. Dumbledore]
 
"Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.
Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden."

[C. Morgenstern]
 
"Love is the strongest power there is."
[J.K. Rowling]

♥ Regenschirmtier
*Purpur-Limonade werde ich nicht erklären. Wer wissen möchte, um was es sich dabei handelt, sollte "Das Kartengeheimnis" von Jostein Gaarder lesen. (:

Mittwoch, 20. November 2013

Reden & Zuhören

Gerade saß ich hier und schrieb so dies und das und hörte Harry Potter und dachte so vor mich hin, als ich das Gefühl bekam, jetzt unbedingt mal wieder etwas loswerden zu müssen. Nämlich: Redet! Redet und wenn euch die Lippen in Fetzen hängen und die Zunge lahm wird und die Stimmbänder kratzen. Was auch immer es ist, lasst es jemanden wissen. Wenn es euch schlecht geht, wenn ihr Sorgen habt, wenn ihr Angst habt und nicht weiter wisst: Es gibt immer jemanden in eurem Umfeld, der euch sicher gerne zuhört, vielleicht einen Rat oder ein paar tröstende Worte parat hat oder eben einfach nur eine Schulter zum weinen bietet. Umfeld heißt nicht automatisch, dass es Menschen sind, die ihr physisch berühren könnt. Zum Umfeld gehören auch die Leute, die weiter weg wohnen und manchmal "hören" eben diese viel besser zu. Oder anders gesagt fällt es Einigen leichter, übers Telefon oder eine e-Mail über ihre Probleme, Gedanken und Gefühle zu sprechen. Wenn nötig, auch auf Englisch. Aber nun dreht den Spieß mal andersrum! Wer hört euch zu, wenn ihr von eurem Lieblingsschauspieler oder -Sänger, einer tollen Begegnung, einem wunderherrlichen Herzmoment oder eurer derzeitigen Obsession erzählen wollt? Wer hört euch wirklich zu und ist vielleicht sogar in der Lage, sich mit euch zu freuen oder - noch besser - sich über euch zu freuen? So viele Menschen hetzen einfach nur durch ihr Leben, existieren nur, arbeiten, um des Geldes Willen, zeugen Kinder um der Nachkommen Willen, weil es das Leben so will, weil es so vorgesehen ist, aber nur wenige hören noch zu, hören wahrhaft zu und zu wenige, viel zu wenige sagen laut, was sie denken & fühlen. Weil man sie nicht lässt, ihnen die Luft nimmt, weil es für zu unwichtig erachtet wird. Dabei ist es so - und damit meine ich SOOO - wichtig, zu sagen, was einem auf dem Herzen brennt. Egal, ob es aus der Freude oder dem Leiden kommt. Habt diese Gefühle, lasst euch von ihnen durchströmen, ja. Fühlt die Angst und fühlt den Schmerz, weil sie gefühlt werden müssen ("Schmerz verlangt, gespürt zu werden."), aber bleibt nicht für euch, verschanzt euch nicht in euch selbst, sondern redet und überfordert die Menschen um euch herum damit. Wenn ihr in der Stadt seid und das dringende Bedürfnis habt, zu weinen, weshalb auch immer, dann tut das und lasst euch nicht davon abhalten, dass da Menschen herumlaufen, die gaffen und sich fragen, was los ist. Verwirrt sie. Dasselbe gilt für die Freude. Schluckt die unbändige Freude, die euch überkommt, nicht wieder herunter, nur weil es gerade nicht dran ist. Lasst sie raus, gebt ihr Raum, erzählt von ihr. Lasst die Menschen teilhaben daran. Lacht laut auf, wenn euch ein witziger Gedanke kommt. Verwirrt die Menschen. Denn das ist, was Emotionen tun. Sie verwirren diejenigen, die längst mehr Maschine und weniger Mensch geworden sind. In anderen Worten: Lebt. Seid ihr selbst. Lebt euch aus. Redet. Und hört zu.
♥ Regenschirmtier

Freitag, 15. November 2013

Unwirklich echt

Kennst du die Freude, wenn ein Mensch ein bestimmtes Wort benutzt? Kennst du die Wärme, die von deinem Bauch zur Brust hinaufklettert, wenn eine Person einer anderen einen bestimmten Blick zuwirft? Kennst du das Gefühl beim Anblick dieser Augen zu schmelzen wie ein Stück Käse? Kennst du die Sehnsucht, dich in die starken Arme eines bestimmten Menschen werfen zu wollen? Kennst du die leisen Schreie der Angst, die deiner Kehle entweichen, wenn diesen Menschen wehgetan wird? Und kennst du das Verlangen, eine Person in Decken einzuwickeln und für immer festhalten zu wollen?


Das sind sie. Meine Jungs. Die Menschen, die mich all das fühlen lassen, die mir so viele unglaublich echte Gefühle geben, obwohl sie selbst im Grunde nicht existieren. Sie sind nicht real. Und doch sitze ich hier und weine, hoffe, bete, lache & kämpfe mit ihnen. Was ich sagen will ist: Ich liebe sie. Und ich wünschte, sie wären real. Ich würde ihnen so gern so viel sagen und ihnen Ruhe und Geborgenheit schenken. Ich würde ihnen zeigen wollen, wie schön diese Welt trotz allem sein kann. Aber vor allem möchte ich sie einfach nur lieb haben. Da ich jedoch weiß, dass das unmöglich ist, muss ich wenigstens hier den Gefühlen freien Lauf lassen. Denn manchmal habe ich schon etwas Angst, vor lauter "Sam und/oder Dean" - Emotionen zu explodieren.
♥ Regenschirmtier

Montag, 11. November 2013

Ein ganz normaler Alles-Tag

Es gibt Tage, an denen gleichzeitig alles und nichts passiert. Heute war so ein Tag. Ein Tag, an dem ich verpennt, müde und mit Schmerzen am ganzen Körper erwacht bin. Aber nichts davon war schlecht, man kann fast sagen, ich habe es genossen, schlapp und verspannt zu sein. Wenn ich ehrlich bin, tue ich das noch immer, jetzt, wo der Tag sich dem Ende neigt. Was ist heute nicht passiert? Nun, heute war kein normaler Montag, an dem man aufsteht, arbeiten geht, ein wenig verbliebene Freizeit nutzt und sich wieder schlafen legt. Wenn das ein Tag im Leben eines Menschen ist, war heute ein Nicht-Tag. Gleichzeitig aber, war es ein Alles-Tag. Ein wunderschöner, grandioser Alles-Tag für mein Innerstes. Ein Herzmomente-Tag der besonderen Sorte. Jeder Tag kann ein Herzmomente-Tag werden, wenn man sich öffnet. Aber wenn ein grauer Nicht-Tag zum Alles-Tag wird, ist das eine außerordentliche Besonderheit. Heute haben sich die Herzmomente heimlich, still und leise in mein Leben geschlichen, so dass ich jetzt hier liege und in meiner eigenen Liebe fast ertrinke, weil ich sie ja nicht mitten in der Nacht aus dem Fenster schreien kann, auch wenn ich das nur allzu gern tun würde. Heute ist so viel passiert! Ich saß im Bus, mit guter Musik & schrieb an der Mail für das Herzkind. Passenger hat mich glücklich gemacht, indem er eine so ehrliche & herzliche Antwort zu meinem Eintrag schrieb. Alle Mädels, die heute mit dir darüber ausgerastet sind, haben mir ein dickes Lächeln ins Gesicht getrieben, einfach weil sie es getan haben. Jemand hat sich für meine Hilfe bedankt, auch wenn diese nur aus Worten bestand. Eine Miniprobe verlief viel positiver als ich vermutet hätte. Ich habe mit Tabea auf Englisch gefangirled. Und als ob das alles noch nicht gereicht hat, bekam ich als Sahnehäubchen von meinem Seeli die wohl schönste Nachricht der Welt geschickt. Das war der Moment, an dem ich wirklich nicht mehr an mir halten konnte und in unkontrolliertes Schluchzen ausbrach. Für manche mögen diese Momente nichts bedeuten, für mich waren sie heute die Welt. Alles.
♥ Regenschirmtier
PS: Wenn ihr Passenger noch nicht kennt, hört ihn euch bitte unbedingt an. Er ist nicht nur als Musiker, sondern auch als Mensch ein Juwel. Einer der echtesten Menschen, die mir je begegnet sind!

Montag, 14. Oktober 2013

Fantastisches Leben

Montagmorgen. Es ist 7 Uhr. Mein dritter Wecker klingelt. Wie bei den anderen beiden, haue ich nur träge darauf herum, damit er bloß schnell wieder mit dem hässlichen Getute aufhört. Zumindest nehme ich das an, denn daran, dass bereits zwei andere Wecker geklingelt haben, kann ich mich nicht erinnern. Puh, endlich ist das Ding aus! Mein Kopf, den ich mit größter Anstrengung um nur wenige Millimeter gehoben hatte, um das zweite Auge zum Sehen benutzen zu können, plumpst wieder ins Kissen zurück. Es ist einfach zu kuschelig warm unter meiner bauschigen Bettdecke und... ja, schon bin ich wieder weg. Zurückgezogen vom unendlich starken Sog des Schlafes, hinein in eine Welt, in der ich gerade im Begriff bin, aufzuwachen. In dieser Welt zerbreche ich mir den Kopf darüber, welcher Tag heute ist und ob ich jetzt wirklich aufstehen muss oder nicht doch noch ein paar Minuten dem hektischen Leben vor meinem Bett entgehen kann. Mir fällt einfach nicht ein, welches Datum wir haben und ob ich heute schon um 8 oder doch erst halb 10 in der Schule sein muss. Nachdem ich beinahe panisch eine gefühlte halbe Stunde darüber nachgedacht habe, begreife ich endlich, dass ich erstens träume und zweitens gar nicht mehr in die Schule gehe, sondern um 8 auf Arbeit sein muss. Oh nein! Mit diesem riesigen, rot pulsierenden Gedanken vor meinem geistigen Auge reiße ich mich hoch, raus aus dem Traum, hinein in den kalten Morgen, nur um festzustellen, dass gerade einmal zehn Minuten vergangen sind und ich nun in Ruhe aufstehen kann. Während ich mich anziehe, kreisen meine noch teilweise verschreckten und verwirrt umherirrenden Gedanken um all die Sachen, die ich mir merken wollte. Heute muss ich in die Bibliothek und Einkaufen, ich muss früher ins Bett gehen und versuchen auf Arbeit Mehrstunden zu bekommen, ich muss meinen Dauerohrwürmern* nachgeben und mich warm genug anziehen. Da fällt mir das Buch wieder ein, das ich zur Zeit lese und ein Lächeln schleicht sich in mein Gesicht. So beginnt ein Tag wie jeder andere, könnte man meinen. Würde ich heute nicht mit eben diesem Lächeln im Gesicht ins Büro spazieren und denken: "Fantastisch, dass wir gleichzeitig leben!"
 ♥ Regenschirmtier

*Elvis Costello - "She" und Tonbandgerät - "Hirngespenster"

Dienstag, 1. Oktober 2013

Meine Menschis

Manchmal frage ich mich, was mit der Welt passiert ist, dass sie so ist, wie sie ist. Was hat Gott den Menschen gegeben, dass sie nur nach Geld und Macht und Luxus gieren? Warum können wir uns nicht einfach alle akzeptieren, so wie wir sind, mit all den Macken und Fehlern, die wir haben? Denn viel wichtiger sind doch unsere Stärken, die Dinge, die uns von anderen Leuten unterscheiden, die uns einzigartig machen! Viel wichtiger als immer und überall das Größte zu haben & der/die Schönste zu sein, sind doch die kleinen Dinge. Ja, ich höre nicht auf, darauf herumzureiten. Ich meine, schaut euch meine Freunde an, meine wunderbaren, herzbetonten, liebreizenden Freunde.
Sie kennen sich nicht, aber dennoch schickt die Eine der Anderen eine kleine Karte als Dankeschön für das Weiterschicken eines Buches. Was bei mir ankommt? Unbändige Freude über diese kleine Aufmerksamkeit. Und letztes Jahr, da habe ich ein Paar meiner Lieblingsmenschis aus dem ganzen Land eingeladen, die sich teilweise noch nie gesehen, geschweige denn gesprochen oder gelesen hatten. Dennoch mochten sie sich von Beginn an, haben sich umarmt und wir haben miteinander einen überaus vergnüglichen Abend verbracht. Danach bekam ich von allen Ecken gesagt, wie toll der- oder diejenige doch gewesen sei. Und heute wieder: Ein Menschi möchte dem anderen um den Hals fallen, weil sie sich seit kurzem herzige Nachrichten schreiben. Ohne sich je gesehen zu haben. Ist das nicht wunderbar? Könnten nicht alle Menschen so sein? Nein, das stimmt, es wäre vermutlich a) langweilig und b) viel zu viel verlangt. Nicht zu vergessen, dass wir im Leben das ein oder andere A-loch, dem wir begegnen, brauchen, um uns auch mal aufzuregen. Doch am Ende zählen die kleinen Dinge, Qualität siegt über Quantität und wer den Spieß herumdrehen und in jeder blöden Situation etwas Gutes finden kann, ist für mich auf jeden Fall der Gewinner. Wir sollten uns die Zeit nehmen, das Kind in uns auszuleben und uns ehrlich über das zu Freuen, was wir haben & erhalten - sollte es auch nur ein selbst gemaltes Bild oder ein Lächeln sein. Ich jedenfalls genieße heute Abend mein beinahe unfassbares Glück solch fantastische Freunde zu haben. Danke, dass es euch gibt & dass ihr seid, wie ihr seid.

♥ Regenschirmtier

Montag, 30. September 2013

Still alive & wide awake

Falls sich jemand fragt, ob ich tot bin: Nein, ich bin am Leben. Und wie! Vor kurzem habe ich einen Artikel über Sting überflogen, in dem es unter anderem um seine zehn Jahre andauernde Schreibblockade ging. Oh Hilfe, ich hoffe, dass es bei mir nie so lang dauert, aber unter etwas in der Art habe ich in letzter Zeit "gelitten". Dabei hätte ich so gern so viel erzählt! Zum Beispiel, wie meine Reiseroute aussah (für die Interessierten: Berlin, Hamburg, Föööööööhr, Duisburg, Leipzig). Oder wieso ich gleich zwei Konzerte desselben Musikers besucht habe. Weshalb ich nach einem kurzen Heul-Wutausbruch wieder über die Verspätung der deutschen Bahn lachen konnte und es mir auch nicht mehr so viel ausmachte, dass das Wise Guys - Konzert auch noch ausfiel. Und überhaupt, wie toll Katrin ist, und dass ich jetzt im Besitz von unheimlich viel neuer, zauberschöner Musik bin (im Moment höre ich den Soundtrack von "Aristocats")! Ich hätte gern von all den Büchern berichtet, die ich gelesen habe und wie John Green mein Leben ruiniert. Oder von meinem "Anna-erkundet-allein-die-Insel-Tag" mit Fahrradfahren gegen den kräftigsten aller Nordwinde, wattwandern & Schoko-Kokos-Torte im lauschigsten aller Restaurants.
Nicht zu vergessen all die schönen (& gleichzeitig leicht grässlichen) Tage, die wir wegen des starken Regens zuhause festsaßen. Und was ist mit der verrückten Fahrt von Berlin nach Hamburg? Von "Herr der Ringe" an drei Abenden und den Schlüssen, die ich daraus ziehe & Erkenntnissen, die ich mitnehme. Wie ich versuche damit zu leben, dass ich ein Pechvogel bin: DB-Verspätung, Konzertausfall, gesperrter Hochofen im Landschaftspark, gesperrter Looping am Tiger & Turtle - das kann doch kein Zufall sein! (Mal abgesehen davon, dass ich nicht an Zufälle glaube). Und ganz wichtig: Den Tag, als ich von einer Seriensucht zur nächsten Seriensucht überging. Die Pleite mit dem Jungen, der auf jeeeden Fall Freunde hat, lässt mich immer noch hysterisch lachen. Ach und hab ich schon erwähnt, wie süß mein Babyneffe ist? Wie mein Vater allerdings die wunderschöne Schoko-Schokoriegel-Smarties-Torte fallen lassen konnte, die wir für ihn gemacht haben, ist mir immer noch schleierhaft. :D
Ich möchte nicht verbergen, dass ich teilweise auch sehr traurig & niedergeschlagen war, an mir selbst zweifelte und nachts ob all der Last & Sorgen nicht schlafen konnte. Obendrein war Christine von Bodo Wartke für fast drei Tage mein Dauerohrwurm. Doch jetzt ist Schluss mit hängen lassen, Urlaub und fettigem Essen! Jetzt wird ingemäßig getanzt, geplant, nach vorn geschaut und nicht stehen geblieben! Es ist Zeit, sich vor Augen zu führen, wie wunderherrlich das Leben ist und auch wirklich danach zu denken und zu handeln. Sei keine Heuchlerin, Schirmi, sondern sei echt.

♥ Regenschirmtier
PS: Verzeiht mir den merkwürdigen Post, ich gelobe Besserung, falls das Schreiben mir von nun an wieder leicht fallen wird. (:

Mittwoch, 28. August 2013

Luftholen

Das schwindende Tageslicht, das sich in den Bartstoppeln eines Mannes verfängt. Zwei Mädchen, die miteinander tuscheln und kichern. Eine Horde Jungs, die alle blaue T-Shirts und fast dieselben Hosen tragen. Ein kleines Mädchen im Bus, das mit dem jungen Mann ihr gegenüber schäkert. Ein Pianist, der beim Spielen lächelt und lacht, wenn er einen Fehler macht. Ein Pärchen in der Bahn, die Hände ineinander verflochten. Der brennende Himmel hinter einem Ahornbaum. Ein Schauspieler, der seine Lachfalten mit Freude trägt. Musik, die den Musiker erst schön erscheinen lässt. Ein Baby, das sich ständig über seine Tante kaputtlacht. Eine Gruppe Menschen, die spontan gemeinsam Musik macht, während ein Kleinkind wie gebannt zuhört. Eltern, die sich umarmen & küssen. Die Welt, die am Fenster vorbeirast und nicht merkt, was ihr entgeht.
              "Ich könnte hier ewig stehen und mit dir aufs Meer raussehen..."
Vor ein paar Tagen wurde ich gefragt, was ich unter dem Begriff "Leben" verstehen würde. Der erste Gedanke? Leben ist das, was die meisten Menschen nicht machen. Leider ist es tatsächlich so. Man könnte das Leben auch mit einem großen Meer vergleichen, in dem man schwimmt. Irgendwo ist dein eigener kleiner Golfstrom mit dem wärmeren Wasser, der dich trägt und leitet, aber es kann auch sein, dass du davon abkommst, zum Beispiel, weil ein Unwetter gewütet hat. Und dann treibst du im Leben herum und versucht seinen Warmwasserstrom wiederzufinden, während Strudel und Haie versuchen, dich zu fressen oder hinunterzuziehen. Doch während du mit schwimmen beschäftigt bist und versuchst, nicht unterzugehen, entgehen dir die Momente des Luftholens, wenn du nach oben durch die Wasseroberfläche brichst. Das sind Momente, in denen alles für ein paar Sekunden stehen bleibt, du schwebst eine kleine Weile, halb im Wasser, halb in der Luft, bevor du wieder zurückfällst und dich erneut auf die Suche nach deiner persönlichen, kleinen Meeresströmung machst. Viele Menschen versuchen gar nicht auszubrechen, haben keine Ahnung, dass es diese wunderbaren Momente gibt, die man nur sehen kann, wenn man erst untertaucht. Dabei ist Luftholen doch so unglaublich wichtig in dieser schnellen Zeit, in der wir leben.

♥ Regenschirmtier

Sonntag, 4. August 2013

Das erste Mal

Musik ist Geschmackssache. Klar. Ich sitz also im Auto nach Berlin, eine Mitfahrgelegenheit mit drei anderen Weibern und nachdem jeder erzählt hat, was er in Berlin macht, werd auch ich gefragt. Tja, was soll ich sagen? Mir gefällt die Wahrheit dann doch noch am besten, also erzähle ich ihnen, dass ich zum Bendzko gehe. Darauf folgt betretenes Schweigen. Juhuuu, ich sitze in einem Auto voller Menschen mit einem völlig anderen Musikgeschmack! Na und? Für mich ist egal, ob Musik laut oder leise ist, mit oder ohne Beat, ob der/die da vorn rappt oder singt oder es keinen Gesang gibt, ob der Text Sinn ergibt oder nicht und ob da nur 200 zuhören oder 20.000. Denn in der Musik kommt es auf den Moment an. Wie überall sonst auch. Der Musikmoment ist ein ganz besonderer seiner Art. Für ihn ist egal, welcher Musiker oder welche Band sich auf der Bühne befindet, denn die Hauptsache ist, dass jemand da ist, der ihn bemerkt und fühlt. Er taucht an jedem Ort auf, wo Musik gemacht oder gehört wird. Genauer gesagt, gibt es unendlich viele Musikmomente, die sich unsichtbar auf Konzerte schleichen oder durch dein Fenster schauen und schließlich einfach so passieren. Wie soll man es anders beschreiben? Sie sind immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
So, nun war ich also das erste Mal beim Bendzko. Wird nicht erzählt, das erste Mal sei nie schön? Völliger Unsinn! Dieses erste Mal war - um es mit des Künstlers Worten zu sagen - unglaublich, einfach unfassbar! Am liebsten möchte ich jetzt nur so mit Superlativen um mich schmeißen, dass euch die Ohren nur so flattern und die Haare vom Kopf wehen. So ein erstes Mal wünsche ich jedem musikbegeisterten Konzertmenschen. Es war vielleicht nicht das erste Mal, dass ich auf einem Konzert getanzt, gesungen, gejubelt, geheult, gelacht, geklatscht und gelebt habe, aber es war das erste Mal beim Bendzko, das erste Mal in einer vollkommen überfüllten Waldbühne, das erste Mal Open Air mit Regen, der mit offenen Armen empfangen wurde, nur damit man danach wieder zum Schweiß in Person werden konnte. Es war das erste Mal, dass der Himmel tatsächlich gebrannt hat, als er davon gesungen hat. Und es war das erste Mal, dass ich tatsächlich einen sogenannten "Fanartikel" mitgenommen habe: Zwei Bendzko-Becher. Ich glaube, ich werde jedes Mal breit grinsen, wenn ich den Küchenschrank öffne. (: Nun, dieses erste Mal ist ein einziger großer Musikmoment für mich. Ein Musikmomentemosaik zusammengesetzt aus unglaublich vielen kleinen Herz- und Musikmomenten, die das obige Bild ergeben. Hiermit sende ich ein von Herzen kommendes Danke an alle, die dabei waren, die geholfen haben, es aufzubauen, die mit uns getanzt haben und besonders an alle Musikmomente. Danke, dass es euch gibt.

♥ Regenschirmtier
PS: Einen tollen Artikel, findet ihr hier.

Montag, 29. Juli 2013

Wartezimmer, Züge, Duschen.

Alles tolle Orte zum Nachdenken und sich inspirieren lassen. Oder um einfach nur ein gutes Buch zu lesen oder Musik zu hören, ohne dabei ständig unterbrochen zu werden, geschweige denn etwas anderes nebenher zu machen. Okay, eine Dusche eignet sich zum Lesen und Musik hören nicht unbedingt. Dennoch.
Vor zehn Minuten habe ich mich in einem Wartezimmer niedergelassen und über die verschiedenen Menschengruppen nachgedacht, mit denen ich bisher so zu tun hatte. Ja, in solchen Situationen denke ich darüber nach, wie ich angenommen wurde oder werde, wie auf mich reagiert wird, wie ich mich geben darf. Es gibt so viele Menschen, die sich an unterschiedlichen Orten, umgeben von verschiedenen Menschen in teilweise sehr unterschiedlicher Art und Weise verhalten. Aber nicht, weil sie das so wollen. Sondern weil sie glauben (oder das Gefühl vermittelt bekommen), dass sie nicht willkommen sind, wenn sie dies oder jenes tun oder sagen. Dabei wäre es doch wünschenswert, sich überall auf der Welt so benehmen  zu dürfen, wie man ist, anstatt hier und dort eine Show aufzuführen. Immer man selbst sein, ganz und vollkommen. Das ist schwer. Einerseits muss man erstmal wissen, wer man ist. Andererseits muss man aber auch auf die Akzeptanz und Toleranz der Umgebung bauen (können). Ich glaube, das fehlt vielen Menschen. Nicht nur im Bezug auf Andere, sondern auch im Bezug auf Dinge, die sie nicht ändern können. Wie das Wetter beispielsweise. Oder dass ein Zug Verspätung hat, weil er auf einen Anschlusszug gewartet hat. ...ich schweife ab.
Was ich eigentlich nur sagen wollte, war: Danke an alle, die mich und meine Macken so nehmen wie "wir" sind. Danke auch an alle, die es immer wieder versuchen. Die Welt ist ein schönerer Ort, wenn wir uns gegenseitig annehmen, wenn wir wie Kinder aufeinander zugehen. Schöner, bunter, glücklicher, liebevoller kann die Welt sein. Ohne Meckern, Auslachen, Aufregen, Genervt sein. Das ist sowieso nicht gut für den Blutdruck. ;)

♥ Regenschirmtier
PS: Sind wir nicht eine schöne Familie? :D

Mittwoch, 24. Juli 2013

unironically enthusiastic

Manchmal denke ich ein paar Gedanken vor mich hin, öffne den Tab, um sie hier niederzuschreiben und in dem Moment, wo die weiße Fläche vor mir erscheint, sind sie einfach verschwunden. Gemeinheit! Und in keinster Weise in Ordnung! Aber da es dieser Tage schon so heiß ist, dass mein Blutdruck wahrscheinlich eh gefährdet ist, rege ich mich darüber nicht auf. Nützt ja doch nichts. (Nein, das war kein Wink mit dem Zaunspfahl an alle Leute, die sich über die uuuuunsäääägliche Hitze aufregen. Eher ein Wink mit dem ganzen Zaun.) Glücklicherweise hab ich aber noch den anderen Tab offen, der mir diese Gedanken zugezwitschert hat. Hahaa! Ein extreeeem unbekannter Mensch, den ich hier noch niiiieee erwähnt habe, besonders nicht in den letzten Wochen, hat nämlich vor fast genau 4 Jahren ein Video aufgenommen, in dem er mich erwähnt. (...und das Interessenten sich hier ansehen können). Natürlich nicht namentlich, aber ich zähle mich zu der Gruppe Menschen, über die er unter anderem spricht. Er nennt sie Nerdfighters, was eine sehr interessante Beschreibung ist, aber mal davon abgesehen, erzählt er im Video davon, wie er sich eine halbe Stunde, bevor er "Harry Potter und der Halbblutprinz" sehen konnte, aufgeführt hat. "The 30 minutes before the movie starts is what I love about being a nerd. Because nerds like us are allowed to be unironically enthusiastic about stuff. We don't have to be like 'Oh yeah, that purse is okay.' or like 'Yeah, I like that band's early stuff.'.
Na, habt ihr mich vor euch gesehen, als ihr das gelesen habt? Wenn nicht, habt ihr mich vermutlich noch nicht kurz vor einem Konzert erlebt oder mich nach dem Lesen einer SMS vor Freude weinen sehen. Aber auch hier im Blog kommt das vor. Ich meine... der letzte Eintrag?! Nein, ehrlich. Endlich hab ich die Bestätigung, dass ich a) tatsächlich ein Nerd (oder Nerdfighter?) bin, b) so sein darf, weil es c) noch andere dieser Spezies gibt. Versteht mich nicht falsch, ich halte mich nicht für etwas "Besonderes", aber wenn ich meine Reaktionen mit denen anderer Menschen vergleiche, die ich so beobachte oder im Alltag erlebe, bin ich mir schon so manches Mal komisch vorgekommen. Aber jetzt kann ich erleichtert schlafen gehen. (:

♥ Regenschirmtier

Samstag, 20. Juli 2013

"Das Leben ist schön, Hazel Grace."

Wisst ihr, ich habe da so ein Buch gelesen, ich glaube, ich hatte es schon so ungefähr zwei oder drei (oder zehn) Mal erwähnt. Es lässt mich nicht los und wie es scheint kann ich es auch nicht loslassen. Ich weiß nicht, ob es euch schonmal passiert ist oder ob das überhaupt sonst irgendwem so geht, aber ich habe so einen Drang, dieses Buch immer und immer wieder in die Hand zu nehmen und darin zu blättern, die für mich schönsten Zitate nochmal zu lesen, das Cover anzustarren und es... einfach lieb zu haben, schätze ich. Wahrscheinlich, weil das das Einzige ist, was man außer lesen mit diesem wunderguten Werk noch tun kann.
Ehrlich gesagt war ich noch nie so überzeugt, dass ein Buch wirklich Jeder lesen sollte, bevor John Green die Finger auf seine Computer- oder Schreibmaschinentastatur gelegt* und schlichtweg gezaubert hat. Ja, ich glaube, was dieser Mann kann ist Magie. Die Art Zauberei, von der J.K. Rowling immer gesprochen hat. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich immer noch daran hänge, immer noch davon rede, darüber schreibe, darüber nachdenke. Vielleicht liegt es aber auch an dem Satz, der für mich einer der wichtigsten in diesem Buch ist.
"Das Leben ist schön, Hazel Grace.", sagt Augustus Waters irgendwo im letzten Drittel des Buches. Und mal abgesehen davon, dass er total recht hat, ist das einfach die wahrste Wahrheit, die es gibt. Oder liege ich da falsch? Ich glaube, viele Menschen sind unzufrieden mit ihrem Leben, weil sie nur das sehen, was sie noch nicht haben oder nie haben werden und trotzdem immer mehr wollen. Und dabei übersehen sie all die wunderbaren Dinge, die sie schon haben und die Dinge, die um sie herum geschehen. Ich meine, wer setzt sich schon hin und beobachtet schöne Menschen? Wer sieht in Amsterdam nicht nur die Stadt der Sünde? Wer nimmt sich die Zeit, eine liebevolle Anzeige für eine alte Schaukel zu schreiben? Heutzutage muss alles schnell gehen, groß sein, mehr Macht verheißen und vor allem Geld einbringen. Und auf dem Weg dorthin, hinterlässt man zu viele Narben im Leben anderer Menschen. Aber was nützen uns Geld, Macht, Schnelligkeit und Größe? Viel wichtiger ist doch, das "beste Leben heute zu leben", und zwar nicht als gefühllose Maschine, sondern als Mensch, der sein Leben genießt und mitbekommt, was ihm da geschenkt wurde. Wenn möglich, nicht erst, wenn er kurz vor dem Abgrund steht, sondern mittendrin.
 
♥ Regenschirmtier
 
* Ich hoffe ja, dass es eine Schreibmaschine war, aber ich glaube es nicht. [Nerdfightermodus aus]
PS: Spoiler waren unbeabsichtigt, aber leider nicht zu vermeiden. Dennoch entschuldige ich mich hiermit herzlich dafür.
PPS: Ladies & Gentlemen: John Green, der sein eigenes Buch beschnüffelt. Eine Augenweide. *.*

Sonntag, 7. Juli 2013

Ein Tag, ein Smoothie

Die Momentesammlerin ist wieder unterwegs. Nein, das ist keine alte Frau mit einem Gesicht so faltig wie die Haut einer Bulldogge. Das bin ich. Heute war wiedermal so ein momentangereicherter Tag. Tage sind ja sowieso in meiner Vorstellung wie Smoothies. Sobald man die Augen öffnet, beginnt irgendwo ein extra für dich ausgewählter Tagessmoothiemixertyp mit der Zusammenstellung der Zutaten. Das Problem, oder vielmehr die Schwierigkeit, für ihn liegt darin, dass er nicht morgens einen Großeinkauf tätigen und dann über den Tag verteilt mixen kann, sondern dass er über den Tag verteilt immer wieder Zutaten besorgen muss, weil jeder Tagessmoothie einzigartig und komplett anders zusammengestellt ist. Natürlich gibt es einige Grundzutaten wie das Anziehen und Frühstücken, solche Dinge, die man jeden Tag macht. (Außer man bleibt nackt und isst nichts, was... etwas merkwürdig wäre.) Und trotzdem wird keiner dieser Smoothies gleich schmecken, weil immer neue & andere Erfahrungen, Geschehnisse und Momente hinzukommen. Und genauso fehlen auch wieder Zutaten, weil die meisten Momente nicht wiederholbar sind. Doch die heutige Mixtur schmeckt mir vorzüglich. Wie auch nicht? Diese Mischung aus "mit Mama Auto fahren" und "der Braut in die Augen sehen, während ich ihr Lieblingslied singe", mit einer ordentlichen Prise "verrücktes, wundergutes, herrlichschönes Geburtstagsbabykinderlachen" und einem Schluck "Mama strahlt stolz aus der letzten Reihe". Dazu noch ein paar Esslöffel "total geschafft an die Möhre kuscheln" und "Ensemble-Probe" sowie als Sahnehäubchen "ein nettes Gespräch" verrührt mit "mit und ohne Musik Fahrrad fahren". Nicht zu vergessen das Unterheben von "Ui, der Bräutigam weint ja richtig!" und "Ach schau, hier tropfen irgendwie alle. Bleib stark, Anna.". Jaja, solche Hauptzutaten sollten immer im Smoothie des Tages enthalten sein. Und vielleicht erzählt ja der heutige Tag gerade von all diesen Dingen. Wenn es ein aufmerksamer Tag war. (:



♥ Regenschirmtier

Samstag, 29. Juni 2013

Ob Bücherstützen Bücher stützen?


Bevor es dazu kommt, dass ich einen gesamten Monat nichts geschrieben habe, was wirklich von mehr als einem Tal, fast schon einer unterirdischen Fahrt, zeugt, möchte ich eine Frage stellen, die mich schon länger irritiert: Wozu in aller Welt benötigen die Menschen Buchstützen? Ich meine, ihr wisst schon, diese Teile, die man neben die Bücher stellen kann, damit sie nicht umkippen. Es gibt sie in allen Farben, Formen und Varianten, die man sich buchstäblich vorstellen kann. Ja, auch Buchstabenbuchstützen gibt es. Kann mir das einer erklären? Denn meiner Meinung nach sollte ein  Bücherregal voll sein, am besten komplett überladen, so dass man denkt, es fiele gleich um, wenn man auch nur ein Buch herausnimmt. Ein Bücherregal muss ächzen unter dem Gewicht, das die Bücher haben und nicht vor Zahnlücken strotzen und diese dann mit Plomben
(aka Buchstützen) füllen. Sind nicht Bücher selbst Stützen? Hat nicht ein Jeder schon einmal das Gefühl gehabt, mit dieser unserer Welt nicht mehr weiterzukommen und sich dann in ein Buch geflüchtet? Gut, ich will ehrlich sein, nicht jeder macht das, für den ein oder anderen sind Bücher mehr Last als Stütze. Und trotzdem, für die unter uns, die dem Lesen verfallen sind, sind Bücher Kummerfänger, Steinvomherzenroller, Ablenker, Entführer, Verzauberer, Gehirnausknipser und Fröhlichmacher. Sie selbst sind die Balken, die das Haus zusammenhalten, kein Stück Holz oder Stein, das in Form eines Baumes oder Schweinchens danebengestellt wird, damit die Bücher nicht umkippen. Wenn für mich mal wieder im Leben ein Stück zusammenfällt, schnappe ich mir ein Buch und verkrieche mich ins Exil, während dieses Buch sich heldenhaft für mich schlägt, um das Kartenhaus zu erhalten. Ja, Bücher sind Helden. Und jetzt stelle ich nochmals diese Frage: Wozu benötigen Menschen Bücherstützen?

♥ Regenschirmtier
PS: Und mal im Ernst: Ist "stützen" nicht ein total beklopptes Wort?

Donnerstag, 30. Mai 2013

Carl

Könnt ihr das sehen? So unglaublich viele Kilometer liegen zwischen Carl und mir. Nein, Carl ist nicht mein Freund, der im Ausland studiert (wär ja auch zu schön, haha), sondern einer dieser Freunde, die ich noch nie im Leben gesehen habe, aber über die ich trotzdem unheimlich glücklich bin. Und gerade heute, gerade in diesem Moment, flippe ich richtig aus über diese Freundschaft. Vor ca. 20 Minuten hab ich Facebook mal wieder angemacht und siehe da, ein paar neue Einträge auf der Startseite, unter anderem auch einer von Carl. Ein Zitat, denk ich, fange an zu lesen und habe irgendwie das Gefühl, dass ich das kenne... bis: by Hazel Grace. Sofort flammte vor meinen Augen eine rote Leuchtschrift auf: Schreib! Carl! Jetzt! DU MUSST! Ich klicke also auf seinen Namen und schreibe wie in Trance: "Hazel Grace? HAZEL GRACE? ARE YOU SERIOUS?"
Was danach folgte, könnt ihr euch nicht vorstellen. Außer, ihr habt schon einmal mit einer anderen Person gemeinsam über jemanden / etwas gefangirled. Ehrlich, es war einfach eine der wunderherrlichsten und zauberschönsten Konversationen, die ich je hatte. Ich finde es so unglaublich, dass jemand, der praktisch am anderen Ende der Welt lebt, der 7 Stunden mit der Zeit hinter uns her ist und dem ich noch nie begegnet bin, das gleiche Buch ungefähr zur gleichen Zeit gelesen hat wie ich und es dann auch noch so sehr liebt. Und wie wunderbar ist es, dass es das Internet und Seiten wie Youtube & Facebook gibt, die Menschen zusammenführen und zusammenhalten? Mir ist bewusst, dass in diesem Moment sicher ungefähr 739239 Menschen dieses Buch lesen, aber das ist für mich wieder einmal ein Beweis, dass es keine Zufälle gibt und alles irgendwo einen Sinn hat. Selbst, wenn es nur um ein Buch geht. Ist diese Welt nicht fantastisch?

♥ Regenschirmtier

Mittwoch, 29. Mai 2013

Das ist doch normal?!

Gestern haben wieder einmal zwei Fremde meinen Tag erhellt. Herr Nr. 1 brachte uns beide mit nur einem Satz so zum lachen, dass wir eine Weile brauchten, bis wir uns seinem Anliegen widmen konnten. Leider eine Situationskomik, die man so nachfolgend nicht mehr gebührend beschreiben kann. Von Herrn Nr. 2 handelt die folgende kleine Geschichte.
Stell euch vor es ist ein ganz normaler Mittwochabend, es regnet in Strömen und ich bin auf dem Weg zu meiner besten Freundin. Mit dem Fahrrad. Wir haben abgemacht, dass ich etwas zum Abendbrot mitbringe, am besten Döner, weil sie den so gern ist und sowieso gerade Appetit darauf hat. Nur blöderweise hab ich bis auf ein paar Kupfermünzen kein Bargeld dabei. Nur gut, dass auf dem Weg zu ihr eine Bank liegt, denke ich mir. Nachdem ich verschwitzt und mit nasser Hose bei der Bank angekommen bin, stelle ich fest, dass diese im Moment nur 50€-Scheine ausgibt, was in meinem Falle natürlich nicht möglich ist, schließlich ist der Monat bald zuende. So ein Mist, denke ich, aber vielleicht kann man bei dem Dönermann ja mit Karte bezahlen. Solls ja geben. Also laufe ich rüber zu ihm. Auf meine Frage, beginnt er mir zunächst zu erklären, dass doch in 30 Metern Umkreis ungefähr 4 Banken liegen, worauf ich ihm verzweifelt grinsend mitteile, dass ich da ja schon war, aber keinen Erfolg hatte. In dem Moment haut er DEN Satz heraus:
"Aaach, komm, ich geb dir den Döner auch so, kannste irgendwann bezahlen, wennde mal wieder herkommst. Du wohnst doch gleich hier um die Ecke, oder? Jaaah, ach, kein Problem!"
Tja, damit hab ich damit nicht gerechnet und schaue ihn erstmal total verdutzt an. Irgendwann kapiere ich, dass er das tatsächlich ernst meint. Ein Gast, der eben dabei ist zu bezahlen dreht sich um und meint "Also, das ist doch mal ein Angebot!". Ich: "Ähm, okay, vielen Dank!", immer noch verdattert lasse ich mir unsere Döner (und in meinem Falle Halloumidürüm) machen und fahre zu meiner Freundin.
Heute habe ich ihm das Geld vorbeigebracht. Er hat sich gefreut. Als ich ihn nochmal darauf angesprochen habe, dass das nicht jeder gemacht hätte, vor allem nicht in Deutschland meinte er: "Ach Quark, das ist doch normal!"
♥ Regenschirmtier

Montag, 27. Mai 2013

Denkarium

Zum nächsten Feiertag, an dem man Geschenke bekommen kann, wünsche ich mir ein Denkarium. Und dies ist die Aufforderung an alle, die mich kennen und die mir eventuell etwas schenken würden, sich daran zu setzen und sich auszudenken, wie ein Denkarium auch ohne Zauberei funktionieren kann. Ich brauche es wirklich dringend. Erster Punkt der dafür spricht: Ich bin noch wach, obwohl mir... nun, sagen wir... ungefähr so viele Stunden Schlaf fehlen, wie es Musiktitel auf dieser Welt gibt. Naaaa, vielleicht war das etwas übertrieben. Aber nur ein Stück, ich bin tatsächlich sehr, sehr müde. Aber ich kann nicht schlafen, da mich - Achtung, zweiter Punkt! - mal wieder das Püriergerät erwischt und meine Gehirnwindungen zu Brei verarbeitet hat. Obwohl ich im kuschelig warmen Bett liege und die kalte Brise genieße, die durchs Fenster hereinschneit, wandele ich gedanklich von einem Extrem zum nächsten, Sauna trifft Eisbad, Liebe auf Trauer, und doch fühle ich das alles nicht wirklich. Weil ich feststecke. Wie ein dicker Mann, der zwischen zwei Häusern nach unten springen wollte, aber in der Mitte des Falls steckenblieb (Auch, wenn normale beleibtere Männer sowas nie tun würden...). "Und irgendwo dazwischen tuts weh" hat mal Einer gesungen, aber so richtig tut es nicht weh, es ist eher dumpf und pochend, als ob es sagen will "Ja, hier ist etwas nicht in Ordnung", sich aber nicht wirklich zu erkennen gibt, weil es Angst hat, dass sonst irgendwas in die Luft fliegt. Und dann ist da noch ein Anderer, der grad ein neues Lied für uns, die wir feststecken, geschrieben hat. Er sagt "es geht wieder vorbei" und daran versuche ich mich festzuhalten. Kann man sich das vorstellen? Während in einem unmessbaren Tempo alle möglichen Dinge in meinem Kopf Gehirnwindungsachterbahn fahren, versuche ich gleichzeitig mich ihnen zu stellen, was unmöglich ist, bei DER Geschwindigkeit, aber ich renne auch vor ihnen weg und singe dabei ganz laut letzteres Lied, was aber dazu führt, dass es überall widerhallt. Und weil diese Achterbahn leider nicht nach Plan gebaut wurde, gibt es nicht nur Kurven und Loopings, sondern auch Knoten und scharfe Ecken, wodurch die Wagen oft auch von den nicht vorhandenen Gleisen hüpfen und gegen die Wände krachen, was sich nicht immer mit meinem Musikmantra verträgt. Alles in allem bedeutet das für mich: Kopfschmerzen, keine Chance auf erholsamen Schlaf und morgen einen gähnlastigen Tag. Was widerum Punkt drei auf meiner Argumentenliste für ein Denkarium darstellt. Ihr wisst, was zu tun ist.

♥ Regenschirmtier

Donnerstag, 23. Mai 2013

Okay.

Und da sitzt sie wieder. Allein in ihrem bunten Zimmer Marshmallow Fluff löffelnd und mit Augen, die langsam trocken werden, weil der Tag sich dem Ende neigt. Mit Augen, die sich anfühlen, als hätte sie den ganzen Tag geweint, dabei waren es nur 20 Minuten. Höchstens. Aber es hat sich gelohnt, denkt sie. Weil sie wieder ein Buch gelesen hat, von dem sie allen Menschen in 1000 Kilometern Umkreis vorschwärmen kann. Weil nichts mehr wichtig ist nach diesem Buch. Und weil sie wieder um eine Hauptfigur trauert und doch nicht trauert. Denn um Augustus Waters kann sie nicht trauern, weil das Buch viel zu viele Wahrheiten beinhaltet, als sie je auf einmal aufnehmen konnte. Und so legt sie dieses wundervolle Werk mit zu vielen Informationen beiseite, die sie noch nicht richtig verstehen kann, aber hoffentlich irgendwann in ihr Leben integrieren kann. Gleichzeitig fragt sie sich, weshalb nicht jeder Tag mehr als gut ist, wenn man doch täglich von so vielen Menschen einen schönen Tag gewünscht bekommt. Warum sich all die Wünsche nicht erfüllen, die man zum Geburtstag bekommt. Na gut, man muss schon fair sein, einige dieser Wünsche erfüllen sich ja. Und bestimmt hat man auch schlechte Tage, weil eine Hangkuh viel stärker zutreten kann, um die Milchkanne den Berg hinunterzustoßen, egal welche Netze aus Wünschen die weißen Spinnen gesponnen haben. Wie gut, dass die Milchkanne (mit Schokogeschmack übrigens) sich schon mit den Hangkühen angefreundet hat, und die Berge und Täler großzügig erkundet hat. Aber Umwege erhöhen die Ortskenntnis, so heißt es doch, oder?
♥ Regenschirmtier
PS: Zu viele Gedanken in einen Post gequetscht, dabei wollte ich nur sagen, dass ich noch lebe - Eg a lif. (:

Montag, 13. Mai 2013

Jimmy

Ich sitze hier und versuche zu ordnen, was mein Kopf mir zu denken gibt. Zum 15. Mal läuft das obige Lied im listen on repeat. Weil ich nicht möchte, dass die Erinnerungen verblassen. Weil ich drin bleiben möchte im Glück. Weil ich mich nicht von der gemeinen Realität einfangen lassen möchte. Und weil das Lied einfach ZU schön ist. Dieser 25-Stunden-Trip in den Norden war einfach gigantisch. Die Rauschis singen, dass zu viele Erwartungen selten gut tun, aber ich hatte hohe Erwartungen und sie wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil - sie wurden übertroffen! Wie schade, dass man nicht immer als glückliche Bananenmilch oben auf dem Berg stehen und einfach sein kann. Denn die Aussicht zeigt schon Berge, auch wenn ich da im Moment erstmal wieder ein paar schaufeln muss, aber zwischen diesen Bergen sind keine Hängebrücken, sondern diese Täler, die manchmal schon ziemlich gemeingefährlich sind. Hängebrücken wären toll, die gehen nicht so tief und verbinden die Berge gleich oben am Ansatz miteinander. Aber die Entfernung ist zu weit für Hängebrücken. Nun, dann müssen die Berge eben doch Wunder bleiben, die unseren Alltag auffrischen und uns neue Kraft geben, um eben den zu meistern. Und auch wenn es uns schwer fällt, diesen Alltag wieder aufzunehmen, gerade nach solchen Erlebnissen, so werden sie doch immer in unseren Herzen sein und immer wiederkehren. Zwar vielleicht in anderer Form und an einem anderen Ort, aber sie kommen wieder. Diesen Moment jedenfalls habe ich mit meiner Seele fotografiert, aufgeschrieben und ins Momenteglas geworfen. Diesen riesigen, großen 25-Stunden-Moment, der mich völlig übermüdet einen blödsinnigen, sicher völlig durcheinandergeratenen Blogeintrag schreiben und gleichzeitig glücklich und traurig weinen lässt. Den werde ich nie vergessen. Und ich hoffe, euch geht es ebenso.

♥ Regenschirmtier

PS: Am Ende war ich bei 30 Mal "Jimmy". Danke Max & Michael.

Sonntag, 5. Mai 2013

Maigrün

Es ist gleich drei Uhr nachts, ich bin wirklich müde und trotzdem sitze ich hier in der neuen Wohnung und kann & mag nicht schlafen. Woran genau das liegt, kann ich gar nicht sagen. Normalerweise ging es mir immer nur so, wenn ich das - oft auch wirklich bestätigte - Gefühl hatte, dass ich an diesem Tag nichts geschafft habe. Das ist aber heute nicht der Fall. Und es war auch kein schlechter Tag - im Gegenteil. Begonnen hat er mit einem schönen kleinen Frühstück bei meiner liebsten Möhre. Nachdem ich mit dem Fahrrad im fast schon Mittagssonnenschein zur Musikschule gefahren bin, begann dort das große Umziehen, Einsingen und Aufregungsniederringen (Ich finde, das ist ein sehr schönes Wort geworden!), damit ich dann, begleitet von meinem Brüderchen, zum Begabtenvorsingen antreten konnte. Tatsächlich war ich, als es dann wirklich losging, gar nicht so aufgeregt, wie ich dachte. Und auch das Programm lief besser, als ich es mir ausgemalt hatte. Halbwegs zufrieden ging ich also aus dem Vorsingen, noch mehr erfreute mich aber die Einschätzung der Jury. Es ist einfach toll, wenn Leute, die Ahnung davon haben, die Entwicklung auch erleben, so dass man in dem, was einem durch den Kopf geht, bestätigt wird (Und das ist einer der schönsten Schachtelsätze, die ich je gebaut habe.). Nach all der Freude, wurde ich mit einem Smileydonut mit Kirschfüllung wieder vom Karotti begrüßt und gleich noch mehr Freude gekauft: grüne Farbe! Denn um meinen heutigen Plan durchführen zu können, war das zwingend notwendig. Als mich später eine andere liebe Freundin, für die ich leider keinen Spitznamen habe, besuchen kam, wurde der Masterplan in die Wege geleitet und sogleich durchgeführt. Ach, ich würde euch gern ein Foto zeigen, aber es existiert noch keines. Fakt ist, dass ich heute doch eigentlich recht viel "geschafft" habe. Zumindest für einen Samstag, an dem ich sonst auch oft einfach nichts tun kann. Oder sieht das jemand anders? (Ihr könnt nun eure Gedanken äußern oder aber für immer schweigen.) Ehrlich gesagt haben mir der gestrige Abend und der heutige Tag ziemlich viel Aufschwung gegeben. Ich war stellenweise wirklich sehr glücklich, ich habe auf dem Fahrrad getanzt und bin fast an einem Gummismiley erstickt, hatte ein ernstes Gespräch mit dem Gemüse meiner Wahl, wurde mit Komplimenten überschüttet und habe nicht nur meine Gesangslehrerin überrascht, sondern auch mich selbst. Vielleicht fällt es mir deswegen so schwer jetzt, wo alles wieder ruhig ist und ich allein bin, ins Bett zu gehen. Ich will das nicht verlieren, möchte die gute Laune, Freude und Geborgenheit behalten. Ob mir das gelingt? Wer weiß. Aber ich habe die Hoffnung an meine Wand gepinselt.
♥ Regenschirmtier
PS: Es tut mir leid, aber ich konnte mir die Zwischenbemerkungen (in Klammern) nicht verkneifen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das.

Aufwachen

Eben musste ich an einen Moment denken, der mir die Tränen in die Augen trieb. Freudentränen, wohlbemerkt. Es ist ein Moment, der so kurz ist, dass viele Menschen ihn sicher gar nicht bemerken, nicht wirklich wahrnehmen. Ein Moment, der für mich jedoch von unbedingter Schönheit ist. Es sind diese Zehntelsekunden, die verstreichen, wenn man aufwacht. Das klingt banal, schließlich wacht man jeden Tag wieder auf, aber an manchen Tagen ist es anders. Und dieser Moment, viel zu kurz, als dass ich währenddessen meine Augen öffnen könnte, gleichzeitig aber so lang, dass mir hunderte Gedanken durch den Kopf gehen, bewirkt, dass ich lächelnd aufwache. Denn die letzte Nacht habe ich bei meiner besten Freundin, meiner Herzensschwester verbracht. Und genau das wird mir klar, während ich noch überlege, warum da kein kratziger Henry unter meiner Wange liegt, während mir der wunderschöne vorhergehende Abend wieder einfällt, während mir klar wird, dass heute Begabtenvorsingen ist. Und dann ist der Moment vorbei, doch das Lächeln und die unheimliche Freude bleiben.
♥ Regenschirmtier

Freitag, 26. April 2013

Ein Gedanke, der dich zum lächeln bringt

Gestern Abend stand ich auf dem Kai, bereit ins Land der Träume hinüberzusegeln und wollte gerade das Schiff besteigen, da begann das Wasser unter mir zu brodeln und große schwarze und graue Gedankenfische sprangen daraus hervor. Einige schafften einen großen Sprung über mein Traumreiseschiff, andere klatschten auf die Reling oder das Deck. Leider blieben sie dort nicht liegen oder waren gar erledigt, nein, diese fiesen Gedankenfische mit den grässlichen Gesichtern wanden sich nach links und rechts, wollten ganz nah zu mir kommen, damit ich sie auch ja sehe und nicht vergesse. Habe ich übrigens schon erwähnt, dass diese dunklen Schwarzfische große Mäuler mit spitzen Zähnen besitzen? Ja, sie sind wirklich zum Fürchten. Nun, ich war also in höchster Not, das Schiff taumelte hin und her, während ich noch auf der Landungsbrücke  stand und nicht wusste, was ich tun sollte. Ich war wie gefangen von diesem Anblick, den die Gedankenfische in mir auslösten. Man hätte mich nicht einmal fesseln müssen, denn ich konnte mich auch so nicht bewegen und nichts anderes tun, als mich den gemeinen, traurigen und niederschlagenden Gedanken hinzugeben, die da um mich herum aus dem Wasser hüpften. Doch dann geschah etwas, was manche ein Wunder nennen mögen. Ich nenne es die Kraft sich zu befreien. Denn urplötzlich erklang eine Melodie, deren Ursprung ich nicht ausmachen konnte, so wunderschön & heilsam und gleichzeitig doch nur ein Bauerntänzchen. Die unfarbigen Gedankenfische verstummten und einige suchten sofort das Weite, als direkt neben mir ein zauberschöner, bunter Gedankenfisch aus dem Wasser brach und mich aus seinen lieben Hundeaugen ansah, dass mir ganz warm ums Herz wurde.
Er war nicht groß, einige der Dunklen überragten ihn um mehrere Flossenlängen. Und trotzdem nahmen sie vor ihm reißaus, wichen zurück und gaben so dem Licht wieder die Chance, das Seine zu tun. Denn es wurde hell um mein Schiff, das Wasser war nun nicht mehr grau und trüb, sondern grün und blau, wie es nur die weiten Sandstrandgewässer zum Ball tragen. Da musste ich lächeln. Ja, dieser kleine Gedanke, welchen der glitzernde Fisch trug, behagte mir. Doch der Regenbogenfisch schüttelte nur einmal seine Rückenflosse als Gruß und schon war er wieder verschwunden. Sofort wollte ich wieder die Schultern hochziehen aus Angst vor dem, was kommen müsste, wie ich glaubte. Dieser eine Gedankenfisch jedoch hatte seine Familie & Freunde mitgebracht und sie alle schillerten in den verschiedensten Farben durch das Wasser unter mir. Endlich war es ruhig geworden, ein milder Abend im April, und ich betrat mein Schiff mit dem Gedanken, diese Fische von nun an in Ehren zu halten. Denn was die Nachtschattenfische mit sich bringen, muss man sich wirklich nicht antun. Schließlich setzte sich mein Traumschiff in Bewegung und brachte mich, geleitet und umschwommen von den wundersamen Farbenfischen, ins Land der Träume.

♥ Regenschirmtier

Montag, 22. April 2013

Was ich möchte

Ja, ich lebe noch. Gerade so.
Vor diesen zwei Sätzen habe ich jetzt gute zwei Stunden gesessen und wusste einfach nicht, wie ich weiterschreiben soll. Ich möchte aber schreiben. Ich möchte euch mitteilen, dass ich an diesem Wochenende umgezogen bin. Ich möchte erwähnen, wie herrlich es war, wieder alte Kassetten anzuhören, während ich ein- und weggepackt habe. Ich möchte äußern, dass ich so fertig war wie noch nie in meinem Leben und meine körperlichen Grenzen einfach mal gekonnt übergangen habe, weil ich wollte, dass es so schnell wie möglich ein Ende hat. Ich möchte bemerken, dass mir noch immer 80% meines Körpers wehtun. Ich möchte euch beschreiben, wie toll ich es mal wieder finde, in oder an fremden Menschen Dinge zu finden, die sie für mich schön machen. Ich möchte euch vorschwärmen, wie unglaublich toll "Das also ist mein Leben" und "The Giver" sind und was manche Textstellen mir bedeuten.
Ich möchte euch sagen, wie sehr ich gerade wieder in der Bücherliebe versinke. Ich möchte euch anvertrauen, dass ich mich in einem Zwiespalt befinde, weil ich gleichzeitig einen Teil meiner Familie vermisse und mich auf das Abenteuer in der neuen Wohnung freue. Ich möchte euch vorjammern, wie müde ich bin. Ich möchte euch fragen, wieso der 36-Stunden-Tag noch nicht eingeführt wurde. Ich möchte erwähnen, dass mein Arbeitsweg jetzt erheblich kürzer ist. Ich möchte euch zeigen, welche Musik mich gerade trägt. Ich möchte bemerken, dass ich mich mal wieder des Singens unfähig befunden habe. Ich möchte euch mitteilen, wie sehr mich dieses wunderfreundliche Wetter erfreut und dass es meine Stimmung erheblich verbessert. Und ich möchte euch sagen, dass ich euch alle gern habe und mich hiermit entschuldige, weil das ja nun wirklich kein richtiger Post ist.

Gute Nacht.
♥ Regenschirmtier 
PS: Die Bücher-Liste wurde upgedated. Vielleicht möchtet ihr mal hineinschauen.

Samstag, 30. März 2013

Wanted! Please help!

Heute haben wir begonnen Kisten zu packen, denn bald wird ja umgezogen. Und womit ging es natürlich los? Mit dem Bücherregal meines Bruders. Und während ich allerlei eigene alte Bücher - unter anderem meine Erich Kästner-Bücher & Pu, der Bär [: - und Kassetten wiedergefunden habe, musste ich wiedermal an den Jungen aus der grauen Welt denken. Aber vor allem dachte ich, wie blöd es ist, dass ich ausgerechnet DIESES Buch nirgends wiederfinde. :( Wobei ich mir noch nicht mal sicher bin, dass es überhaupt ein Buch ist. Es könnte nämlich durchaus auch sein, dass ich das nur geträumt habe und mir einbilde, es wäre ein Buch. Trotzdem habe ich mir gedacht, wenn ich hier ein bisschen davon erzähle, schreit vielleicht jemand "Jaaaaaaah, das kenne ich!" und sagt mir, wie das Buch, falls es denn existiert, heißt, damit ich es finden, kaufen & wieder lesen kann. Also, wenn euch irgendetwas von dem, was jetzt folgt, bekannt vorkommen sollte, bitte - BITTE!!! - kommentiert alles, was euch dazu einfällt! Vielen Dank im Voraus. ;)
Erstmal die harten Fakten: Ich habe keine Ahnung, wie das Buch heißt, ich glaube aber, es im Englischunterricht gelesen zu haben, muss aber nicht sein. Sehr lang war es nicht und auch kein Hardcover. Ich weiß noch sehr genau, dass es darin um einen Jungen geht, der in einer Welt lebt, wo alles grau ist. In dieser Welt gibt es keine Familien wie wir sie kennen, sondern einige Frauen sind berufsmäßig Geburtsfrauen und den Paaren werden anschließend Kinder zugeordnet. Genauso läuft es mit allem weiteren: Haus, Nahrung, Beruf. Um letzteres dreht sich im Grunde das Buch. Denn dieser Junge, der im übrigen im Gegensatz zu seinen Eltern und seinem Bruder (ich bilde mir ein, es sei ein Bruder gewesen) helle Augen hat, ist in der Abschlussklasse seiner Schule und soll nun seinen Beruf zugeordnet bekommen. Während er mit seinem Schulfreund im Hof Ball spielt bemerkt er kurz etwas merkwürdiges, was sich dann als farbige Reflektion herausstellt. Denn dieser Junge soll einen ganz speziellen Beruf bekommen, den immer nur ein Auserwählter der Stadt (oder Welt oder wasweißich) ausüben kann, weil man dazu die Gabe besitzen muss, hinter die Dinge zu sehen. Er soll lernen, dass es Farben gibt. Dann ist bei mir ein großes graues Geknautsche im Kopf und am Ende, so bilde ich mir ein, flieht der Junge aus dieser Stadt und rutscht einen vollgeschneiten Berg hinunter, wo er wahrscheinlich erfriert.
...ja. Nun, ich hoffe auf Anstöße!! Das kann mein Gehirn sich einfach nicht selbst ausgedacht haben! O:

♥ Regenschirmtier

Freitag, 22. März 2013

Allein

Kennst du dieses unglaublich starke Gefühl, dass du dich unbedingt verlieben möchtest? Du siehst einen schönen Menschen und denkst dir "Ja, mit dem könnte ich es mir vorstellen.", aber es geht nicht, denn dieser Mensch weiß ja nichts von deinen Gedanken, weiß vielleicht nicht einmal, wer du bist. Und dann tut es so weh, auch wenn es eigentlich kein richtiger Schmerz ist. Es ist eher so ein Druck, dazu ein unbestimmtes Gefühl, nicht Liebe, nicht Angst, nicht Einsamkeit, nicht Trauer, aber irgendwas dazwischen. Und wieder kommen die Tränen und du denkst, du willst dich nicht verstecken und lässt sie einfach laufen. Du bist es leid, dass alle zu dir sagen, du sollst nicht daran denken, nicht danach suchen, bei ihnen war es ja auch so. Sie wollten gar keinen Freund und schwupps, plötzlich war er da. Aber du kannst das nicht abstellen, nein, du willst dich verlieben. So sehr, dass es dich beschäftigt. Jeden Tag.
Du siehst zu, wie andere sich neu verlieben, wie sie glücklich sind, heiraten oder eben doch unglücklich verliebt bleiben oder sich wieder trennen. Aber egal, was ihnen passiert, du bist allein. Allein mit dem Willen, dich zu verlieben. Ohne eine Möglichkeit, dich diesem Willen zu entziehen. Ohne eine leise Ahnung, wie du das anstellen könntest. Du hast aufgehört ihnen vorzuwerfen, dass sie dir wehtun. Weil es quatsch ist. Du selbst tust dir weh, mit Gedanken über Dinge, die womöglich geschehen könnten und Dinge, die wohl nie geschehen werden. Du selbst bist auch für den Druck verantwortlich, der dich quält. Ja, du möchtest dich verlieben. Du willst alles, was dazugehört tragen und ertragen. Doch du kannst es nicht erzwingen. Und niemand kann dir helfen. Denn damit bist du wirklich allein.

♥ Regenschirmtier

Dienstag, 19. März 2013

Zwei Wölfe

"Hört, ich will euch eine kleine Geschichte erzählen: Nach dem schrecklichen Krieg mit den Bleichgesichtern waren mein Mann und ich für Kokoum wie Vater und Mutter. Er war noch klein und brauchte unsere Fürsorge. Der Zorn über den Tod unserer Kinder machte unser Herz schwer. Als wir einmal am Abend am Feuer saßen, sprach Kokoums Großvater: "Manchmal fühle ich mich, als würden zwei Wölfe in meiner Brust miteinander kämpfen. Der eine ist aggressiv, rachsüchtig und will zerstören. Der andere ist sanftmütig, liebevoll und nimmt Anteil am Leben anderer." Da fragte der kleine Kokoum: "Welcher der beiden Wölfe gewinnt den Kampf, Großvater?" Und dieser antwortete: "Der, den du fütterst, mein Junge!""


Jedes Mal, wenn ich diese Geschichte gehört habe, erfasste mich ein Gefühl der Ruhe und der Freude. Augenblicklich gingen mir wieder Millionen viel zu schneller Gedanken durch den Kopf, prallten links und rechts an die Schädelplatten wie wildgewordene Flummies und drehten zwischendrin Loopings, als wären meine Gehirnwindungen eine Achterbahn. Am Ende jedoch, blieb nur ein Gedanke in dicken, fetten großgeschriebenen Buchstaben stehen: Er hat recht! Diese Worte stammen ja augenscheinlich von einem Indianer, niemand sonst redet von "Bleichgesichtern" und "Wölfen in der Brust". Und trotzdem, hätte dieser Mann Sirius Black getroffen, ich wette, sie wären sich so einig gewesen, wie sonst niemand. Jeder von uns hat diese zwei Wölfe in seiner Brust, eine helle und eine dunkle Seite. Aber welcher Wolf stark ist, welche Seite mehr leuchtet, das ist allein unsere Entscheidung. Ja, unsere Umwelt prägt uns, sehr stark sogar. Und dennoch ist jeder von uns für seinen Wolf verantwortlich. Viele Menschen schenken dem aggressiven Wolf mit dem dunklen Fell zu viel Nahrung, so dass ihnen scharfe Zähne und Krallen wachsen und ihr Blick auf das Leben und die Menschen in ihrem Umfeld getrübt wird und der Groll in ihrem Herzen wächst. Ich wünschte so sehr, diese Menschen könnten so einfach erkennen, dass etwas schief läuft, die Seite wechseln und ihr Winterfell abschweifen wie Kokoum das getan hat. Ich wünsche euch, dass ihr den liebevollen und sanftmütigen Wolf füttert und erkennen könnt, wie schön das Leben ist. Und selbst, wenn es schwer fällt und der dunkle Wolf zum Kampf aufbegehrt, könnt ihr ihn besiegen! Mit Geduld, Liebe & dem Blick für die wundervollen kleinen Dinge im Leben. Und ohne Groll im Herzen. (:

♥ Regenschirmtier

Mittwoch, 13. März 2013

Du bist schön für mich - innen & außen!

Fragt ihr euch nicht auch manchmal, warum die Menschen, die einem draußen über den Weg laufen, alle so griesgrämig schauen? Warum die meisten von ihnen schwarz tragen und warum jemand, der ein bisschen aus der Masse heraussticht, böse Blicke zugeworfen bekommt? Ich frag mich das ja schon relativ oft. Nicht, weil ich dann eingeschnappt oder gar verletzt wäre, weil ich komisch gemustert werde - im Gegenteil! Aber es macht mich doch traurig, mitzubekommen, wie viele Vorurteile die Leute so haben. Besonders, was das Aussehen angeht. Erst heute habe ich mit einigen Freunden darüber geredet und fast jeder von uns konnte eine Geschichte beisteuern, bei der über einen selbst oder die andere, ihr unbekannte Person schlecht geredet wurde. Nicht selten fielen da Worte wie "fett", "zu dürr" oder "hässlich". Im September letzten Jahres habe ich schon einmal darüber geschrieben, wie schwer es ist, sich über Menschen, die man nicht kennt positive Gedanken zu machen. Seitdem versuche ich, mich in dieser Hinsicht zu verbessern. Denn "your beliefs don't make you a better person, your behaviour does." und was bringt es mir, schlecht über Menschen zu denken, mich aber heuchlerisch nett zu verhalten? (Immer diese rhetorischen Fragen, nenene!) Trotzdem denke ich, dass man Menschen niemals nach ihrem Aussehen beurteilen sollte. Egal, ob es um die Hautfarbe, den Taillenumfang oder irgendwelche ...ich nenne es mal "Kriegsmale" geht. Ob eine Person, die ziemlich dick ist, sich das selbst angefressen hat oder an einer Krankheit leidet, kann ich doch, bevor ich sie kennengelernt habe, gar nicht wissen. Und meist liegen selbst Ersterem noch Erkrankungen zugrunde. Das genaue Gegenteil wäre dann also beispielsweise die Schilddrüsenüberfunktion, welche dazu führt, dass der Mensch extrem dünn ist. Ich glaube, man möchte nicht jeden Tag erklären müssen, dass man genug isst und NICHT magersüchtig ist.
Dass man auf so etwas hingewiesen wird oder dass Leute darüber reden, fördert das Selbstbewusstsein und vor allem auch das Selbstbild dieser Menschen natürlich auch nicht besonders. Vor allem dafür gehört den Lästermäulern mal ein hellblaues Auge verpasst. Oder wenigstens ein blauer Fleck am Oberarm.
Was die "Hässlichkeit" angeht - Entschuldigung, aber wer von uns hat die Erlaubnis erhalten, darüber urteilen zu dürfen? Ja, ich finde auch nicht jeden Menschen schön, den ich treffe (die meisten jedoch schon!), aber 1. sollte das nicht den Blick für die Person als Ganzes trüben und 2. wird ein Mensch umso schöner, je besser wir ihn kennen bzw. je schöner wir die Dinge finden, die er tut. Die Taten sind das Wichtige! Was kümmert mich, ob jemand ein Gesicht voller Pickel hat, wenn er dafür tolle Texte schreibt? (Und noch so eine rhetorische Frage, hachja...)
Um dem Ganzen nochmal ein Fazit zu geben: 1. Ich bitte euch, seht euch selbst, wie ihr seid, aber nehmt euch auch so und lasst euch von anderen nichts Schlechtes einreden! 2. Urteilt nicht vorschnell über Menschen, wenn ihr nicht wisst, wie schön ihr Inneres ist! 3. Seid einfach ihr selbst, denn so seid ihr am besten! Und damit sage ich nun doch endlich mal: Gute Nacht!
 
♥ Regenschirmtier

Freitag, 8. März 2013

Musikliebe

Heute ist mal wieder so ein Tag. So ein Tag, wo ich einfach sterben könnte vor lauter Liebe. Menschenliebe, aber hm, ich muss es leider sagen, vor allem gerade unfassbar krasse MUSIKLIEBE! Ich fühle mich, als würde ich in den nächsten Sekunden implodieren, angefangen beim Herzen würde alles ineinander verschmelzen, wie wenn man Plastik über Feuer hält. Oder vielleicht ist es doch eine Explosion, bei der am Ende nur millimeterkleine Fetzen von mir übrig bleiben. Eigentlich ist es auch egal, in welcher Weise es jetzt passiert. Fakt ist, dass es sich so anfühlt, als ob. Und ich bin mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist. Kann man überhaupt vor Musikliebe sterben? Und damit meine ich nicht sich einen Genickbruch beim Headbangen zuzuziehen oder bei einem Konzert der "Randfichten" von einem hohen Stein zu fallen. Es geht einzig und allein um das unbeschreibliche, aber soooo starke Gefühl in meinem limbischen System. Eine Frage für Dr. House: Kann ich mir eine Überdosis Musik geben und im Rausch daran sterben? Denn wenn das möglich ist, möchte ich das bitte, wenn ich weiß, dass meine Zeit gekommen ist, tun. Ob ich dann Beethovens "Eroica" oder Rauschis "Weiter" höre, wird sich zeigen. Hauptsache, ich verliere vorher nicht mein Gehör und niemals dieses Gefühl der absoluten Musikliebe, das jegliche Droge ersetzt und mich millionenfach glücklicher macht als Schokolade! Ahhhhh, das ist dieser Moment, wo ich einfach nur im Zimmer herumhüpfen will, die Musik ganz laut gedreht. Der Moment, den ich mit EUCH auf einem Konzert verbringen will, total verschwitzt, mit rauher Stimme vom vielen Singen, aber überglücklich. Der Moment, wenn nichts davon möglich ist, weil nebenan der Bruder schläft und der Beamer immer noch nicht erfunden wurde. Aber auch der Moment, in dem man sich so uuuuuuuuuunheimlich über all die Menschen freut, mit denen man solche Momente erleben konnte, sich daran erinnert und dadurch die Musikliebe auf ein vielfaches steigert. ICH STERBE, FREUNDE! Mit Tränen in den Augen und einem Lächeln der fettesten Art im Gesicht! Danke dafür.
♥ Regenschirmtier

Dienstag, 5. März 2013

Grünbuntgestreift

Ich bin ja der Meinung, darauf sollte man öfter anstoßen. Und wenn es nur mit Orangensaft ist. Was nützt es, wenn man maximal zweimal im Jahr verlauten lässt, dass man jemanden mag und froh & dankbar ist, diese Person in seinem Leben zu wissen? Ich glaube, vielen Menschen fällt das gar nicht auf, was sie alles haben. Und damit meine ich nicht den Luxus eines funktionierenden Smartphones, eines fahrenden Autos und eines automatischen Tores an der Hauseinfahrt. Diese Dinge sind verschmerzbar, so etwas brauche ich nicht zum leben. Ich rede von den Beziehungen, die wir im Laufe unseres Lebens eingehen. Ob das nun die Deutschlehrerin, der beste Freund oder ein potentieller Partner ist, tut nichts zur Sache. Natürlich werde ich nicht zur Bäckerin gegenüber gehen und ihr sagen, dass ich mich glücklich schätze, jede Woche bei ihr ein Brot kaufen zu können. Das wäre einfach gesagt, übertrieben. (Wobei es schon einen gewissen Reiz hätte, ihr Gesicht danach zu sehen.) Aber was spricht gegen ein Lächeln im Gesicht und ein "Danke", wenn man das leckere Sonnenblumenkernebrot mit nach Hause nehmen darf? Genau, nichts.
Und das ist etwas, was mir den Tag verschönt und
gezeigt hat, dass ich das Richtige getan habe, als ich meinem Brüderchen "Die Stadt der träumenden Bücher" zu lesen gab. (:
Das Leben macht so viel Druck, man muss die Schule schaffen, dann erfolgreich studieren oder eine Ausbildung machen, arbeiten, eine Familie gründen, etc. Es gibt so viele Baustellen, an denen man gleichzeitig die Schaufel schwingen muss. Aber davon sollte man sich nicht die Luft nehmen lassen. Und ich finde, das geht am besten, indem man positiv ist. Natürlich bin auch ich manchmal überfordert mit meinem Leben und sehe alles schwarz, aber das geht wieder vorbei, die Sonne kommt wieder heraus und man kann seine bunten Flügel wieder ausbreiten, um das Leben zu genießen. Man bekommt viel mehr zurück, wenn man freundlich & dankbar ist und die Sonne im Herzen scheinen lässt.
Das hat heute wieder einen kleinen perfekten Moment ergeben. Mit Rauschi-Musik in den Ohren und Sonne im Gesicht bin ich mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Ein wunderbarer Herzmoment, meine eigene kleine Privatparty. So wunderbar, dass mir tatsächlich eine Träne die Wange hinunterrollte. Ja, es geht immer weiter. Wenn ihr Hilfe beim Aufstehen braucht, sagt mir Bescheid.
 
♥ Regenschirmtier

Donnerstag, 28. Februar 2013

Ein besonderer Moment

Darf ich vorstellen? Mein Momente-Glas 2013. Das Erste seiner Art und hoffentlich der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Vielleicht gründen sie irgendwann gemeinsam einen Club, all meine Momente-Gläser. (: ...ich schweife ab.
In dieses wundervolle Glas sind gestern Abend fünfzehn neue Zettelchen gewandert. Und ich wette, da hab ich schon ein paar vergessen. Fünfzehn Zettelchen für fünf Tage. Da kann mir niemand erzählen, dass das nicht viel ist! Denn das sind ja nicht irgendwelche Momente, das sind meine Herzmomente. Momente, die mir den Eindruck geben, dass das Leben zauberschöner ist, als es überhaupt geht. Momente, die mich dazu bringen innerhalb von Sekunden jemanden in mein Herz klettern zu lassen, damit er für immer dort bleibt. Momente, die mich glücklich machen. Momente, die mein Herz zum strahlen bringen und meine Gesichtsmuskeln ein Lächeln vollbringen lassen. Momente, in denen ich mich komplett wohl fühle, in denen ich mich fallen lasse und einfach nur genieße. Ich habe schon oft von Momenten erzählt und dabei auch erwähnt, dass Momente keine festgelegte Zeitspanne haben. Die letzten fünf Tage waren beispielsweise auch ein einziger, wundervoller, großer Moment. Ein Geschenk des Hüters meines Lebens, ein Handkuss sozusagen. Danke an alle, die dazu beigetragen haben!
Ich möchte euch jedoch von einem sehr, sehr besonderen Moment erzählen. Ein Moment, den ich vielleicht mit einigen Menschen teile, besonders aber mit demjenigen, der ihn zu dem Moment gemacht hat, der er ist. Klar, ich rede von Michael Schulte. Michael stand also auf der Bühne und beginnt das letzte Lied für das Konzert zu spielen. "You'll be okay" heißt er und beinhaltet genau das, was der Titel schon vermuten lässt. Und ich stehe da vor ihm, ganz still plötzlich, obwohl ich kurz vorher noch sang, hüpfte und klatschte, und höre einfach nur zu. Mit meinem Herzen. Die Augen geschlossen, steh ich dort und auf einmal treten mir Tränen in die Augen, während mein Mund gleichzeitig ein Lächeln formt. Mir ist egal, ob hinten Leute reden oder irgendwer völlig schief dagegen singt. Ich bin komplett gefangen und kann mich nicht lösen, die eine Hand in Sprottis, die andere in Lisas. Bin wie festgefroren, die Tränen rinnen nur so über mein Gesicht, am Hals entlang in den Ausschnitt meines Tshirts. Und doch stehe ich da und lächle, singe schließlich doch mit und schaue mir diesen Menschen an, der da vor mir steht und so viel in mir bewegt. Die einzige Person, die mich jemals gleichzeitig glücklich und tieftraurig machen konnte. Und am Ende habe ich das Gefühl, als hätte er das letzte "You'll be okay" nur an mich gerichtet.
Ich weiß nicht, ob ihr verstehen könnt, was das für mich bedeutet oder was Michael mir bedeutet. Das müsst ihr auch nicht, denn wichtig ist, dass ich es weiß. Ich bin kein doofes, kleines Fangirl, das nach Autogrammen lechzt und im Konzert Ohnmächtig wird, wenn es angeschaut wird. Ich bin ihm so unglaublich dankbar, dass selbst er es nicht nachvollziehen kann. Und ich bin so froh, dass er da ist, so wie er ist, mit genau der ehrlichen Musik, die er macht und den aufrichtigen Texten, die er schreibt. Denn das rettet mich immer wieder.

♥ Regenschirmtier

Dienstag, 12. Februar 2013

Warum Menschen, die weinen, nicht schwach sind.

          "Frauen weinen ungefähr 5,3 Mal pro Monat.
                          Männer ca. 1,4 Mal."
Das habe ich heute in der Bahn gelesen. Ich weiß ja nicht, ob das eine Durchschnittszahl sein soll, aber wenn es eine ist, was ich stark annehme, dann muss es Frauen geben, die gar nicht weinen. Denn ich weine schon alleine mindestens 5,3 Mal pro Woche. Und außerdem, was soll denn bitte die Zahl hinter dem Komma? Gibt es Zeiten, wo ich nur zu einem Drittel weine? Oder wollen sie damit andeuten, dass man dann nur Tränen in den Augen stehen hat? Und ich frage mich, wie die Leute, die dazu hoffentlich eine Studie gemacht haben, "Weinen" generell definiert haben. Schließlich kann man aufgrund tausend verschiedener Ursachen weinen. Ich weine beispielsweise, weil Dr. House mal wieder eine Patientin nicht retten konnte und weil ich mir den Finger in der Tür eingeklemmt habe. Ich weine, weil das fette Wurstbaby so abgrundtief süß ist und ich weine auch, wenn ich eine Zwiebel von besonderer Bösartigkeit schneiden mussdarfsoll. Ich weine, weil mal wieder jemand etwas total Liebes zu mir gesagt hat und ich weine, weil ich allein bin, in mir drin. Ich weine, wenn ich ein bewegendes Buch lese und ich weine auch, wenn ich irgendwo etwas finde, etwas lese, höre oder rieche, was mir ganz tief ins Herz geht. Und das sind nur die alltäglichen Dinge. Das Schlimme ist aber meiner Meinung nach, dass dieser Satz da oben für die meisten Menschen ausdrückt, dass Frauen schwächer sind als Männer. Denn Weinen bedeutet Schwäche.

Und.   Das.   Ist.   Völliger.   Schwachsinn.

Nein, ich will nicht diskutieren, ob Männer nun stärker sind als Frauen oder umgekehrt. Aber Tränen als schwach zu bezeichnen ist der größte Schimmelkäse, den man je meilenweit gerochen hat! Und derjenige, der das tut, sollte den ganzen Käse zur Strafe essen müssen. Weil er sicher im gleichen Atemzug seinem Sohn verbietet zu weinen, da Jungs oder "Männer" das nicht tun. Tränen können so vieles sein, aber sie kennzeichnen niemals eine Schwäche. Am häufigsten sind sie meiner Meinung nach ein Ventil. Da muss irgendetwas raus. Ob es nun ein Ventil für körperliche Schmerzen oder ein Ventil für Trauer ist, ist dabei vollkommen egal. Sicher ist nur, wer weint, fühlt sich danach meist freier. Oft kommt es einem so vor, als wäre der Felsen, der gerade noch auf dem Herzen gelegen hat, heruntergerollt. Ja, man kann sich Felsen vom Herzen weinen.

♥ Regenschirmtier

Samstag, 2. Februar 2013

explosiv

Was haben Rea Garvey, Bodo Wartke, "Forrest Gump" und "Rubinrot" gemeinsam?
Auf den ersten Blick: gar nichts. Rea & Bodo machen völlig unterschiedliche Musik und "Forrest Gump" und "Rubinrot" kann man auch in keinster Weise vergleichen. Und dennoch liebe ich sie alle auf ihre Weise. Rea ist einer der tollsten Menschen & Musiker der Welt, Bodo Wartke ein Genie, "Forrest Gump" ein großartiger Film und "Rubinrot" eins der besten Bücher der Welt. Am heutigen Tag kennzeichnen sie alle für mich die Sprunghaftigkeit und das Gefühl, das einem sagt, man muss jetzt sofort DIESE Musik hören, DIESEN Film schauen oder DIESES Buch lesen. Kennt ihr das? Man lernt neue Menschen kennen und unterhält sich über dies und das und plötzlich stellt man beispielsweise fest: Hey, du kennst auch Bodo Wartke? Und dann geht es los und schon nach zwei Minuten ist man in eine Diskussion über seine Stücke versunken und dabei, ihn gemeinsam für seine Werke zu preisen. Und an dieser Stelle taucht das Bomben-Gefühl auf, direkt hinter dem Brustbein, irgendwo da in der Nähe des Herzens, das einem sagt, man muss jetzt unbedingt Bodo Wartke hören, weil man sonst explodiert. Und das kann von Minute zu Minute wiederkommen, selbst wenn man es gerade erst gestillt hat. Die Bombe, die da tickt, lädt sich wieder auf. Übrigens ist es keine schlechte Bombe, die einen umbringt, aber ich fürchte, sie macht einen ziemlich schubidubiduu im Kopf, bis man sie entschärft hat. Und sie taucht auch nicht täglich auf, manchmal setzt ihr Ticken für einige Wochen aus. Bei mir hat sie sich heute vier Mal wieder aufgeladen. Drei von vier Bomben habe ich entschärft. Eine lungert noch in meinem Bauch herum und wartet darauf, dass das ausgeliehene Buch wieder zu mir gelangt. (:
♥ Regenschirmtier