Sonntag, 5. Mai 2013

Aufwachen

Eben musste ich an einen Moment denken, der mir die Tränen in die Augen trieb. Freudentränen, wohlbemerkt. Es ist ein Moment, der so kurz ist, dass viele Menschen ihn sicher gar nicht bemerken, nicht wirklich wahrnehmen. Ein Moment, der für mich jedoch von unbedingter Schönheit ist. Es sind diese Zehntelsekunden, die verstreichen, wenn man aufwacht. Das klingt banal, schließlich wacht man jeden Tag wieder auf, aber an manchen Tagen ist es anders. Und dieser Moment, viel zu kurz, als dass ich währenddessen meine Augen öffnen könnte, gleichzeitig aber so lang, dass mir hunderte Gedanken durch den Kopf gehen, bewirkt, dass ich lächelnd aufwache. Denn die letzte Nacht habe ich bei meiner besten Freundin, meiner Herzensschwester verbracht. Und genau das wird mir klar, während ich noch überlege, warum da kein kratziger Henry unter meiner Wange liegt, während mir der wunderschöne vorhergehende Abend wieder einfällt, während mir klar wird, dass heute Begabtenvorsingen ist. Und dann ist der Moment vorbei, doch das Lächeln und die unheimliche Freude bleiben.
♥ Regenschirmtier

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