Montag, 27. August 2012

Faszination

Ahhhh, so eklig! Mein Bein ist eingeschlafen! Nicht nur mein Fuß und auch nicht nur ein bisschen, sondern mein ganzer Unterschenkel mit und auch ein Teil meines Oberschenkels. Kennt ihr das auch? Boah, das ist so abartig, wenn man irgendwie sein Bein (oder welches Körperteil auch immer) nicht mehr spürt, aber irgendwie doch und wenn man dann versucht zu laufen, geht das einfach nicht! Man hat überhaupt keine Kontrolle mehr darübe und knickt einfach weg. Uärghh!

Aber als ich grad so da saß und mein Bein schüttelte, damit es wieder erwachen möge, dachte ich so nach, wie grandios der menschliche Körper eigentlich ist. Besonders das Herz. Nein, diesmal geht es in Zusammenhang mit diesem Wort nicht um Gefühle oder so. Es geht um den Muskel, der einer der wichtigsten überhaupt ist.


Schaut es euch doch an. Wie wunderschön es ist und wie herrlich es schlägt. Ja, dieses Herz ist an eine Maschine angeschlossen, damit es anschließend einem Menschen transplantiert werden kann, der hoffentlich noch immer damit lebt (oder lieber nicht? Wer weiß, wer die Aufnahme gemacht hat.). Und trotzdem:
Eure Herzen schlagen genau so.

baboom baboom baboom baboom baboom baboom baboom baboom baboom

Ich finde das so faszinierend! Dieses kleine Ding - euer Herz hat ungefähr die Größe eurer Faust - versorgt den gesamten Körper mit Blut. Es hat eine ungeheure Kraft, schließlich muss es das ganze Blut in die wegführenden Venen pumpen bis in den kleinen Zeh, den Daumen, die inneren Organe und das Gehirn (sehr wichtig!). Überallhin. Und dann, nachdem sich jeder genommen hat, was er braucht, fließt das Blut wieder zurück bzw. wird eher geschoben oder transportiert. Und für das Problem - Schwerkraft - hat der Körper so viele Lösungen gefunden, dass sie alle zusammenwirken und ein herrliches flüssiges Durchfließen des Körpers mit Blut möglich machen. Einfach unglaublich!
Und... wir sprechen hier nur übers Blut. Was ist mit Hormonen, die im Gehirn produziert werden und dann daran beteiligt sind Wasser aus dem Harn zu ziehen? Was ist mit dem Abwehrsystem gegen Antigene? Was ist mit der ganzen Verdauung und Resorption? Mit dem Skelettaufbau und dem Gehirn an sich?
Ist das nicht Wahnsinn? Das alles. Dieser ganze Körper. Und das funktioniert. So gut funktioniert kein Betrieb! Hach, ich find das so abgefahren, ich könnte noch ewig weiterschwärmen. Aber ich lass das jetzt mal. Wer mehr lesen & vielleicht auch nochwas dazulernen will, schaut einfach immer mal auf meiner Klugscheißerseite vorbei. [: Wer nicht, nicht. Hab euch gern!

♥ Regenschirmtier

Donnerstag, 23. August 2012

Aufregung

Das war alles, was ich gestern abend spüren konnte. Gestern abend, als ich extra früh ins Bett gegangen bin, um zu meinen letzten zwei Prüfungen halbwegs ausgeschlafen zu sein und dann nicht einschlafen konnte. Drei Stunden hab ich wachgelegen. Und in dieser Zeit die unglaublichsten Gedanken gehabt. Teilweise so gute Ideen, dass ich nochmal das Licht anmachen und sie aufschreiben musste, bevor ich sie wieder vergesse.
Ich war also aufgeregt wegen der tollen Ideen. Ich war aufgeregt wegen der zwei letzten bevorstehenden Prüfungen. Ich war aufgeregt, weil ich bald in eine andere Stadt ziehe. Ich war aufgeregt, weil ich dort studieren werde (Hallo, wer hätte das je gedacht?!). Ich war aufgeregt, weil ich in der anderen Stadt ziemlich wahrscheinlich eine WG gründe. Ich war aufgeregt, weil meine allerliebste beste Freundin bald heiraten wird.

Tausend Sachen gehen einem in einer unfassbaren Geschwindigkeit durch den Kopf. Es ist beinahe nicht auszuhalten! Und das alles untermalt von dieser Aufregung mit Herzrasen, Nicht-still-rumliegen-können und teilweise Bauchschmerzen. War da auch Angst dabei? Sicher. Aber nicht viel. Nein, die Angst steck ich weg, die brauche ich nicht. Und die will ich auch gar nicht. War da Unsicherheit dabei? Ja, aber auch die ist nicht vonnöten. Nein, im Grunde war es wirklich einfach nur Aufregung. Weder positiv, noch negativ. Einfach Aufregung.

Und irgendwie war ich froh, dass sie da war. Mal ehrlich: Was wäre das Leben ohne Aufregung? Richtig: Abgrundtief langweilig!
Und ich freue mich wirklich. Der Tapetenwechsel wird richtig gut, glaube ich. Zu lange habe ich in diesem kalten und dunklen Nord-West-Zimmer gehockt und gelernt. Jetzt gehts auf in ein neues Abenteuer. Das Abenteuer des alleine Wohnens (ok, es wird eine WG...lalala :P), des Studierens, des in einer anderen Stadt wohnens. Ich habe so viele Ideen und Pläne und waaaah! ES WIRD TOLL! 

Wow. Ein richtiger Lebensabschnitt geht zu Ende. Ich habe einen Beruf. Ab jetzt könnte ich ~ 40 Jahre in diesem Beruf arbeiten. Kann man sich das vorstellen? Nein. Deswegen tu ichs ja auch nicht. :D Nein, ich versuche erstmal, meinen Wunschvorstellungen noch näher zu kommen. Auf das nächste Abenteuer! Prost! (:

♥ Regenschirmtier

Mittwoch, 15. August 2012

So 'ne Mutter-Tochter-Geschichte...


Gestern war ich seit langem mal wieder im Kino (danke dafür, wHF ;)) und nachdem der Film, den wir eigentlich schauen wollten, nicht lief, haben wir uns "Brave" angeschaut. Oder wie er bei uns heißt: "Merida".
Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll, aber meine Güte, ist das ein guter Film. Der Trailer lässt eigentlich überhaupt nicht wirklich erahnen, worum es geht. Man denkt, es ist nur eine weitere störrische-Tochter-Geschichte, in der sich die Tochter weigert, zu heiraten. Ob man den Trailer gesehen hat oder nicht, tut eigentlich gar nichts zur Sache, denn man wird so oder so überrascht sein. Von Handlung und Wendung des Filmes, aber auch von seiner Aussage. Denn hier geht es nicht um ein Vater-Tochter-Problem, nein Meridas Vater ist hier der Witzbold und keineswegs Oberhaupt der Familie, auch wenn er riesengroß ist und den Titel "König" trägt. Nein, hier geht es um die Beziehung zwischen Merida und ihrer Mutter Elinor.
Dieses Plakat sagt vielleicht noch am meisten aus.
Aber am besten ist es, ich fang mal von vorn an. ;)
Merida ist die Prinzessin eines schottischen Königreiches und soll einen der Erstgeborenen der anderen drei Clans heiraten. Diese müssen dafür eine Prüfung bestehen, bei der Merida schließlich um ihre eigene Hand anhält, was zu einem Streit zwischen ihr und ihrer Mutter führt, bei dem die Mutter ihren Bogen ins Feuer wirft. Daraufhin reitet Merida auf ihrem Pferd davon und wird von den Irrlichtern zu einer alten Hexe geführt. Diese bittet sie um einen Zauber, der "ihre Mutter und damit ihr Schicksal ändert". Sie erhält einen Kuchen, von dem sie ihre Mutter essen lässt, woraufhin diese sich in einen Bären verwandelt. Das Problem ist, dass Meridas Vater vor vielen Jahren von einem anderen Bären angegriffen wurde und nun auf Rache sinnt. Merida und ihre Mutter begeben sich auf eine Reise, um herauszufinden, wie sie den Zauber rückgängig machen können und bemerken dabei, wie weit sie sich voneinander entfernt haben. Am Ende haben sich beide verändert.
  
 
Soviel zum Inhalt. Was ich eigentlich sagen wollte ist: Achtet auf die Bande, die euch mit eurer Familie, insbesondere euern Müttern, verbinden. Haut nicht selbst mit der Axt darauf ein, sondern habt lieber immer Nadel und Faden bereit, um kleine Risse wieder zusammennähen zu können. Lasst es nicht erst zu dieser Ausnahmesituation kommen, dass eine Mutter in einen Bären verwandelt wird und euer Vater drauf und dran ist, sie zu töten, weil er es nicht erkennt. Kleine Ausnahmesituationen sind aber erlaubt, um zu sehen, was kaputt ist und wieder zueinander zu finden.

Mama, ich hab dich lieb! Auch, wenn ich mich manchmal so störrisch benehme wie Merida, hoffe ich doch, dass du das immer weißt. Vielleicht können wir den Film ja nochmal gemeinsam schauen. (:

♥ Regenschirmtier

ps: Wie zum Henker komme ich an so tolle Haare, wie Merida sie hat???!!?

Montag, 13. August 2012

Einmachgläser

Einmachgläser sind tolle Dinger. Zum einen kann man darin leckere Sachen einmachen. Kompott und Marmelade und was man nicht sonst noch alles im Keller stehen haben möchte. Zum anderen wünschte ich, ich hätte gestern ein paar davon gehabt, um in ihnen tolle Moment aufzufangen. So tolle Momente wie gestern. Dieser eine riesengroße Moment. Der Moment, der von ungefähr um vier nachmittags bis heute mittag um zwölf gedauert hat. Der Moment, der so viele kleine Einzelmomente umfasst hat, dass ich mich wahrscheinlich gar nicht mehr an alle erinnere. Und das ist das Problem. Das Erinnerungsvermögen. Wie viel Platz hat unser Gehirn? Wie viel Speicher wird benötigt, um so etwas aufzuheben mit all seinen Facetten: Mit Gerüchen, bildhaften und zu hörenden Eindrücken, mit Gefühlen und Gedanken, mit den sensiblen Informationen? Ich glaube, es hat nicht genug. Sonst wüsste ich ja noch genau, was ich bei meiner Einschulung gedacht und gefühlt habe und wie es dort gerochen hat. Nein, für diese abertausend Eindrücke hat unser Gehirn zu wenig Kapazität. Und dafür braucht man die Einmachgläser. Um solche wundervollen Momente so festzuhalten, wie sie wirklich waren, echt und unverfälscht. Man sollte sich im Keller ordentlich Platz schaffen, Regale einbauen und schonmal beginnen, Einmachgläser zu besorgen. Ein Menschenleben birgt Millionen von kleinen, aber feinen Momenten. Diese Momente, die einen eigentlich umhauen müssten, so eine Wucht haben sie. Diese Momente, die dich, wenn du später wieder daran denkst, zum weinen bringen oder dir den Atem nehmen. Diese Momente, die dich wieder schallend lachen lassen, weil sie einfach zu wunderherrlich waren. Diese Momente, die du einfach noch einmal tief einatmen willst.
Eben die Momente, die man nicht vergessen möchte.
Davon hatte ich gestern so viele. So unglaublich viele Einmachglasmomente.

Der Moment, wenn Pit zu Lachen beginnt.
Der Moment, wenn Sprotte ihren ersten eigenen Song für uns singt.
Der Moment, wenn Lisa die zweite Stimme zu singen beginnt.
Der Moment, wenn Booki sich über die Seifenblasen freut, die sie macht.
Der Moment, wenn Annett einfach dasitzt und ins Feuer starrt.
Der Moment, wenn Jenny zu mir geschossen kommt, um mich zu knuddeln.
Der Moment, wenn Liane wiedermal den Suleiman anstimmt.
Der Moment, wenn wir Mathis ins Haus tragen und er fragt "Was habt ihr vor?".
Der Moment, wenn wir einfach alle so sehr dabei sind und die Musik uns verbindet.

Und der Hauptmoment, der große, der, der die ganze Zeit gedauert hat: Der Moment, wenn niemand Vorurteile hat und alle sich offen und ungezwungen begegnen. Dieser Moment, wenn man weiß, was Glück bedeutet und dass man die Liebe nicht suchen muss.

Heute, als ihr alle mit- und nacheinander abgereist seid, war ich das erste Mal nicht traurig, dass ihr geht, weil es einfach so schön mit euch war und die Freude das TAUSENDFACH überwiegt. Das ist beachtlich, meine Lieben, das war noch nie so. Und jetzt her mit den Einmachgläsern, ich muss in den Garten fahren und versuchen, die ganzen Momente einzufangen!

♥ Regenschirmtier

Donnerstag, 2. August 2012

In Klammern

Wieder ein Schritt getan, ein Abschnitt zu Ende. Was jetzt kommt, sind nur noch Lernerei und nachfolgend die Versuche, das Gelernte abzurufen. Dabei müsste ich doch erstmal beginnen zu lernen. Die nächste Prüfung ist schon am Mittwoch, warum sitz ich nicht hier und mein Arsch brennt mir vor lauter heißen Kohlen weg? Warum flipp ich nicht konkret krass aus? Wahrscheinlich, weil es irgendwie doch noch weit weg erscheint. (Wie immer) Und weil ich gerade einfach zu müde bin. (Auch wie immer) So eine halbe Nacht in der Notaufnahme hinterlässt ihre Spuren. ^^

Ehrlich gesagt macht mir das alles grad wieder ein bisschen (viel) Angst. Gerade habe ich mich endlich aufgerafft und mal etwas weggeräumt - wichtige Dokumente wie die letzte Praktikumsbeurteilung - und bin nun am Überlegen, was ich zuerst machen sollte: Bewerbung schreiben? Mögliche Arbeitsplätze suchen? Das Arbeitsamt anrufen (oder wahlweise morgen einfach hingehen)? Für die nächsten Prüfungen lernen? Wenn ja, für welche zuerst? Oder erstmal noch mein Zimmer einer Grundreinigung unterziehen, um hier auch gut lernen zu können?
HILFE!
Erwachsen zu werden (zu sein?) macht gar keinen Spaß!
Aber das wusste ich ja schon. Das einzige Gute ist, dass ich theoretisch machen kann, was ich möchte.
Theoretisch.

Ich habe keine Lust mehr auf das Alles. Wie viel lieber würde ich jetzt irgendwo mit ein paar tollen Leuten am Strand sitzen, halb in der Sonne, halb im Schatten, die Gitarre dabei und ein Feuerchen in der Mitte. Einfach wieder ZEIT zu haben, um herumzuliegen. Zeit muss man sich nehmen. Ja, das mach ich auch. Mitten in meinen Prüfungen kommen meine liebsten Freunde zu mir. Ihr sollt wissen: ICH FREU MICH SO UNGLAUBLICH AUF EUCH, das könnt ihr euch nicht mal ansatzweise vorstellen.
Wirklich ganz ehrlich.
So und jetzt versuche ich aus dieser Laune herauszukommen.

♥ Regenschirmtier

PS: Letztens habe ich über die Memoryzellen in Liedern & Situationen geschrieben. Hier ein Lied, das mich dieser Tage zum Weinen gebracht hat, weil die Zeit drum herum einfach so wundervoll war und weil der gute Herr mir so u n g l a u b l i c h e Freunde geschenkt hat.