Sonntag, 11. November 2012

Musik

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Musik. Eins der größten Geschenke überhaupt, die die Menschheit bekommen konnte. Musik ist da, um Menschen zu berühren, um ihnen über schwere Zeiten hinwegzuhelfen, sie glücklich zu machen, zum tanzen zu bringen, zum Einschlafen zu bringen, um sich in ihr verlieren zu können und für eine gewisse Zeit die Welt um sich herum zu vergessen, um auch einfach mal wütend zu werden und alle Aggressionen herauslassen zu können. All diese Emotionen kann Musik hervorrufen, zu Tage fördern, verstärken, dämmen,... wie auch immer. Musik bewegt. Und das ist der Punkt, über den ich in den letzten Tagen ein paar Mal gestolpert bin. Für viele Leute bin ich ... DAS Emotionsweib schlechthin. Und ich für mich auch, auch wenn es da weitaus "Schlimmere" geben mag. Trotzdem ist das für mich sehr wichtig. Und gerade auch, was Musik angeht. Ich weiß nicht, was gerade mit mir passiert, aber so richtig toll finde ich es nicht. Schon seit einiger Zeit empfinde ich manchmal gar nichts, wenn ich Musik höre. Bestes Beispiel ist das Lied "You said you'd grow old with me" von Michael Schulte (von wem auch sonst?). In diesem Lied geht es um eine Person, die nicht mehr da ist, von der man aber dachte, dass die immer da sein wird. Mal grob gesagt. Nun hab ich das Lied zum ersten Mal als live-Version gehört, als relativ schlechte Aufnahme bei YouTube. Und so sehr ich den Text auch liebe und es auch musikalisch schätze, emotional hat es mich nicht weggehauen. Und das, wo andere bei diesem Lied zu menschlichen Niagara Fällen werden. Erst dachte ich, es liegt vielleicht daran, dass ich noch nie eine Person, die mir wirklich sehr nahe stand, verloren habe. Und ich denke immer noch, dass das da groß mit reinspielt. Aber seit ein paar Tagen weiß ich, dass es nicht an diesem Lied liegt. Vor ein paar Tagen bekam ich gesagt, ich hätte bei meinem letzten Gesangsauftritt total ausdruckslos ausgesehen, unbeteiligt, gefühllos. Und in der Ensembleprobe wäre ich wie unter einem Astronautenhelm gewesen, weit weg, out of space sozusagen. Und seitdem mir das zugetragen wurde, fällt es mir erst richtig auf. Nämlich dass ich Musik im Moment eigentlich nur musikalisch genieße. Und wenn es mich mal packt, egal in welcher emotionalen Richtung, dann ist es trotzdem noch verhalten, als ob ein Schleier zwischen mir und den Gefühlen hängt, die ich eigentlich empfinden würde. An sich ist das nicht schlimm, ich liebe Musik von allen Seiten. Aber so dauerhaft ohne diesen Reichtum leben? Nein, das will ich nicht. Ich werde beobachten, wie es sich verhält, und im Moment hoffe ich einfach, dass es einfach bald wieder hinfort fleucht! Gut getan hat jetzt auch mal wieder eine Weile wirklich laute Musik zu hören, besonders aber das oben verlinkte Lied. Wenn ihr es anhört, dann bitte ohne Video (ist nicht von der Band gemacht!) und bis zum Ende.
Und ich werde jetzt mal in mein Bett fleuchen. :)
 
♥ Regenschirmtier


PS: Ich musste jetzt mal schnell noch das Wort "fleuchen" googlen und dabei kam heraus, dass es vom Wort "fliegen" abstammt und eigentlich althochdeutsch ist. Also, ich fliege dann mal in mein Bett. ;)

3 Kommentare:

  1. Liebste Schirmie
    Ich weiß, dass du Musik fühlen kannst. Bestes Beispiel ist unsere Darbietung von "somebody that i used to know" in Leipzig. Also Kopf hoch & denk dran: selbst der beste Senf hat mal nen Durchhänger ;-)
    *SPD* Senfliebe & und so <3

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  2. Da hat die Theresa Recht :] Und ich denke auch absolut nicht, dass es total schlimm oder negativ ist, meine Liebste :* Ich finde es aber toll, dass du das so in Worte fassen konntest oO Ich wusste erst nicht recht, was du meintest, aber irgendwann saß ich hier und dachte "Okay. Du Süße du. Da mach dir mal jetzt gar keinen Kopf drum" und das sage ich auch jetzt: Wie du schon sagst, man liebt Musik von allen Seiten. DU liebst Musik von allen Seiten. Und manchmal ist es eben mehr die eine und mal mehr die andere Seite, aber das heißt niemals, dass irgendwas einfach so verschwindet! Schon gar nicht bei dir. Hey und egal, ob dieses Gefühl (oder eben nicht-Gefühl) nur ein paar Tage oder doch etwas länger anhält: Genieße einfach ALLES, was mit der Musik zu tun hat und wenn es jetzt eben so ist, dass du die Musik "nur musikalisch genießt", ja na und? Selbst das können manche Menschen nicht. Weil einen Bezug zur Musik aufbauen, nicht einmal DAS ist selbstverständlich. Da hab ich schon ganz andere Leute gesehen. Und wir wissen ALLE, dass du es kannst. Dass du Musik fühlen kannst, da unterschreibe ich Theresas Kommentar direkt mal =) Ehrlich Schatz. Das was dich und die Musik verbindet, das ist so krass. Das verschwindet oder ändert sich nicht einfach! Trotzdem irgendwie echt schön, dass du über so etwas nachdenkst und uns auch dran teilhaben lässt. Danke dafür. Wie immer :]

    Ich konnte einfach nicht widerstehen, als deine SMS eben kam, dass du noch einen Blogeintrag gemacht hast. Haha, ich hab wirklich mit mir gekämpft, aber zack war der Laptop wieder hochgefahren :P ABER nun verschwinde ich dann wirklich ins Bett. Und wie du so schön geschrieben hast: Musik ist unter anderem ja da, um Menschen zum Einschlafen zu bringen. Bei mir ist da meist der Ed dafür da. Und mit dem kriech ich jetzt auch unter meine warme Decke! :P

    DU bist so wundervoll und das, was dich und die Musik verbindet, das ist ebenfalls unheimlich großartig und wertvoll! Vielleicht ist dir manchmal gar nicht so bewusst, WIE großartig und wertvoll, mein Annafantiiilein :*

    In allergrößter Liebe,
    dein Giraffiweib ♥

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  3. manchmal ist es das Herz selber, was sich verschließt... und zwar nicht, weil es kalt geworden ist... nein... dieses Herz ist voller Liebe, es ist zu weich für diese Welt... und dieses Herz hat schon als Kind bei bestimmten Erlebnissen tiefe Wunden bekommen.... auch jetzt noch ist es Umständen ausgesetzt, die immer wieder elektrische Blitze abschicken, Wunden zufügen... das hält das Herz nicht aus... und weil es sich schützen muss schließt es eine Mauer um sich... damit es weiter leben kann...

    der Mensch außen weiß dann eigentlich um seine tiefen Gefühle und Liebe, die in dem Herzen sind... aber erlebt sie nicht mehr... fragt sich - bin ich kalt geworden? Hab ich keine Gefühle mehr? Was ist mit mir los?

    Man möchte am liebsten auf sich selber schimpfen, weil man so nicht sein will... weil man das nicht ist! Man ärgert sich, dass man nicht mehr so fühlt wie "früher"... man könnte darüber schon wieder weinen... und genau DAS zeigt, dass da noch so eine Menge Gefühle sind...

    es wird Phasen geben, da lebt man mit dieser Gleichgültigkeit, da fällt es nicht sehr auf... dann gibt es Momente...da fällt es einem auf und man könnte weinen... weiß es aber nicht zu ändern...

    bis man darauf kommt, dass sich um das Herz eine Mauer gebildet hat... gebaut durch viele kleine Erlebnisse, die weh getan haben... man traut sich diese Mauer nicht so schnell einzureißen, denn das tut weh... sehr weh sogar...

    man braucht den Mut sich den Tränen zu stellen, sich und sein Herz heilen zu lassen... in den Arm genommen zu werden... nicht nur von Freunden... sondern von einer großen, tiefen Liebe, die nicht unbedingt an eine Person geknüpft ist...

    ich wünsche dir, dass es irgendwann so weit ist, dass dein Herz aufbrechen darf... dass auch du deine Mauer stück für Stück entlarven kannst und abbauen... Verzeihen... und Ablegen...

    ich weiß wovon ich rede... denn meinem Herzen geht es genau so. Ich habe dir ja erzählt, wie ich fühlte/oder auch nicht fühlte, wenn es um meine Schwester ging... erinnerst du dich?

    In Liebe,
    deine Lisa

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