Mittwoch, 11. Juli 2012

Sommererinnerungen

"Es ist so wunderbartoll gerade. Ich spüre den Sommer. Schon seit einer Woche haben wir eine sehr warme Wetterlage hier. Jetzt am Abend ist es immer noch warm, eben hat es ein beeindruckendes Gewitter gegeben, mit warmem Regen dazu. Herrlich!
Ich liebe das. Das alles. Wenn es nach frischem Gras riecht. Nach warmen Regen. Wenn die Blumen blühen und duften. In den Parks sind viele Löwenzähner und Gänseblümchen. Ich kann barfuß oder mit Sandalen rumlaufen, im T-Shirt. Und fühle mich so frei."                                                                                      Theo R.
Dies ist ein Auszug aus einer e-mail, die ich schon im Mai erhalten habe. Damals schon wollte ich davon schreiben, davon wie unglaublich toll Gerüche, Lieder und Situationen doch sind. Dass sie sich so sehr bei uns einbrennen können. Dass, wenn mir jetzt ein Geruch unter die Nase kommt, ich ihn vielleicht nicht mal identifizieren kann, aber trotzdem unweigerlich eine Erinnerung in mir hochsteigt. Und das geht ganz weit, ganz tief. Letztens lief ich so tralala zur Bahn und hatte plötzlich einen Geruch in der Nase (wo auch sonst...?! :D), dem ich keine Pflanze, kein Essen, kein Sonstwas zuordnen konnte. Aber ich hatte sofort Bilder im Kopf, leider wie verwackelt und unscharf, einfach nicht richtig klar, sodass ich nicht ganz herausbekommen konnte, woran genau mich der Geruch erinnerte und was es gewesen war. Ich war mir nur vollkommen sicher, dass es etwas aus meiner jüngsten Kindheit gewesen sein muss.
Auch bei Musik klappt das so. Nicht bei jeder Musik, weil man manches irgendwie immer wieder hört. Aber ich bin ja so ein Mensch, der bezüglich Musik oft so Phasen hat, die übrigens von 3 Tagen bis zu mehreren Monaten gehen können. Gerade hab ich mal wieder ein paar Cimorellicover angehört, u.a. "Best love song". Und puff - ich hatte Erinnerungen an mein 2. Praktikum im letzten Spätsommer, die Fahrradfahrten zur und von der Arbeit nach Hause. Und da waren auch Gefühle, die ich in der Zeit hatte, Gefühle, die ich jetzt nicht mehr habe, weil ich mich verändert habe. Und dann denkt man: Krass! Noch vor einem dreiviertel Jahr war ich ein ganz anderer Mensch. Die gleiche Anna, aber doch so anders. Irgendwie. Aber ehe man sichs versieht, ist der Moment vorbei, das Lied zuende, die Erinnerungen wieder dort, wo sie hingehören.
Was Theo da oben beschrieb ist ein schönes Beispiel für Gerüche und Situationen, die einem Erinnerungen wiederbringen. Er hat es einfach so schön geschrieben, das konnte ich euch nicht vorenthalten. Und ich sage: Ja! Auch ich liebe das! Nicht nur, wenn es Sommer wird, sondern auch die Erinnerungen an vergangene Sommer, die wieder hochsteigen ins Bewusstsein. (:
Jetzt ist es Sommer, zwar ein sehr wechselhafter aprilmäßiger Sommer, aber es ist Sommer. Sommer bringt für mich immer den Gedanken an Ferien und Siwo mit sich. Es ist hart für mich zu wissen, dass ich dieses Jahr nicht dabei sein werde. Keine frühmorgendlichen Losungsstunden, kein Sonnenblumenklauen, kein Singen, kein Gemeinschaftsgefühl, keine Übermüdung, kein Heldrungen, kein Wasserschloss, kein Musical, keine wundervollen Leute um mich herum.
Diesmal wird mein Sommer ganz anders sein. Es wird ein Praktikums- und Prüfungssommer. Versteht mich nicht falsch, ich liebe mein Praktikum, meine lieben Alten und ich bin froh, dass ich dort auch Praktikum im Sommer machen kann. Aber was ist ein Sommer ohne Siwo?

3 Kommentare:

  1. Welch schöner Post, meine Liebste. Wo wir doch eben noch drüber gesprochen haben .. Also zumindest über die Sache mit der Musiiik <3

    Ja, du hast einen ganz aufregenden Sommer vor dir. Einen Praktikums- und Prüfungssommer. Das ist mal was anderes. Das ist etwas anstrengendes. Aber wie du sagst, auch etwas, was dir gefällt, denn die Arbeit dort liebst du ja :]

    Und nach dem Sommer hast du auch vieles vor, mein geliebter Seelenzwilling, oh jaaaaaa. Da werden wir zwei Schnuckis auf deinem Dach sitzen, jawoll das werden wir. Und wir werden Michael und Max sehen und Ed und und und alles ist so aufregend und ich werde mich anstecken lassen vom Baby Boy Wahn uuuund ich freue mich !!!

    In dem Sinne ♥

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  2. ach Anna... die Siwo wird nicht weg sein... denn genau wie du es beschrieben hast... da kommen Gerüche, da kommen Melodien, da kommen Situationen ... die dich frech und ungefragt einfach in die Erinnerung zurückversetzen... das geht mir jedes Jahr so, wo ich nicht mehr auf der Siwo war... jedes Jahr kommt die Zeit... da spürt man, dass es JETZT DRAN ist.. dass es das Herz wegzieht... und man anfängt sich innerlich zu verändern, denn es ist Siwozeit... und DA - fahre ich an einem Rapsfeld vorbei... das Feld, der Geruch...der Anblick... sofort bin ich auf dem Weg von Heldrungen nach Bad F. du bist NIE ohne Siwo... auch wenn du dich veränderst, dein Leben sich verändert... wird sie immer da bleiben... <3

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    1. Ja, weiß ich doch. Und trotzdem will ich mich nicht so sehr von ihr entfernen, dass ich nur noch Erinnerungen habe, sondern lieber weiterhin dabeibleiben.

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